Von: mk
Schlanders – Absolventinnen und Absolventen des Masters „Konzeptuelle Denkmalpflege“ beschließen in Schlanders unter Leitung von Univ.- Doz. Dr. Josef Perger an diesem Wochenende mit dem letzten Workshop den Studienzyklus 2017–2019. In zwölf Modulen haben sich die Studierenden Wissen über nachhaltige und denkmalschutzgerechte Sanierung historischer Bausubstanz angeeignet und präsentieren im September 2019 in einer Ausstellung in Schlanders ihre jeweils sehr praxisorientierte Abschlussarbeit der Öffentlichkeit.
Der Master ist eine Zusammenarbeit des Innovations- und Gründerzentrums BASIS Vinschgau Venosta sowie der Gemeinde Schlanders und der Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair und befindet sich unter dem akademischen Dach der Donau-Universität Krems. Im Herbst 2019 startet ein neuer Studienzyklus, Bewerbungen sind ab sofort möglich.
Der berufsbegleitende Studiengang „Konzeptuelle Denkmalpflege“ umfasst 12 Module in 5 Semestern und schließt mit dem Master of Science ab. Zielgruppe sind Personen mit handwerklicher oder bauspezifischer Vorerfahrung. Diese Vorerfahrung wird als Bildungsguthaben bewertet und kann bei entsprechenden Nachweisen die Matura (acht Jahre Berufserfahrung) bzw. den Bachelor (vier Jahre Berufserfahrung) ersetzen.
Angesiedelt ist der Master an der Donau-Universität Krems, einer auf Weiterbildung spezialisierten Universität in Österreich, für die seit 2013 Univ.- Doz. Dr. Josef Perger als Lehrgangsleiter wirkt. Josef Perger ist wissen¬schaftlicher Mitarbeiter am Institut für Entwurf und Architektur, Professur Gion Caminada, der ETHZ (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) und verknüpft mit seiner Arbeit spezifische Forschungsprogramme der ETHZ und der Donau-Uni Krems. Veranstaltungspartner sind das Innovations- und Gründerzentrum BASIS Vinschgau Venosta sowie die Gemeinde Schlanders und die Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair. Akademischer Träger ist die die Donau-Universität Krems. Austragungsorte sind Krems (A), Schlanders (I) und das Kloster St. Johann in Müstair (CH).
Im Fokus des Studiengangs liegt das fundierte Bemühen um eine nachhaltige, einfühlsame und fachgerechte Sanierung historischer Bausubstanz. Es gilt ein Gespür für die verschiedenen Materialien der historischen Bausubstanz zu entwickeln und zu verstehen, wo und unter welchen Umständen diese erfolgreich eingesetzt wurden und heute noch eingesetzt werden können: in der Pflege von Altbauten, bei deren Erweiterung und auch am Neubau. Die Anforderungen von Seiten der Denkmalpflege sowie auch von der privaten und öffentlichen Bauherrschaft gehen vermehrt in diese Richtung. Insofern ist es zentral, zugehörige Techniken zu kennen und unter den heutigen Bedingungen erfolgreich anzuwenden.
Die Module entwickeln sich zumeist in drei Phasen: Einführung, breit abgestütztes Erfassen der Aufgabenstellung und Suche nach geeigneten Methoden für eine gute Lösung, handwerklich gestalterisches Durchführen und Erproben. Die Inhalte werden teils in Vorlesungen (wie beispielsweise über den früher selbstverständlichen Einsatz von Ornamenten) vermittelt. Überwiegend aber lehren themenspezifisch besonders ausgewiesene Dozentinnen und Dozenten (u. a. der DUK, der ETH Zürich, der New Design University St. Pölten) sowie hervorragende Praktiker in Praxisseminaren beispielsweise die Grundregeln der Wahrnehmung und Darstellung von Objekten oder Räumen, den Druck auf Papier und Textil oder den Farbverputz am Beispiel der Freskotechnik. In zweieinhalb Jahren bauen sich die Studierenden ein fundiertes Wissen über Material und Form im hochstehenden Handwerk auf. Am Ende fließen die handwerklichen und wissenschaftlichen Kenntnisse in einer Masterarbeit zusammen.
Die Absolventinnen und Absolventen des nunmehr dritten Studienzyklus‘ (2017–2019) werden im September 2019 ihre Master-Thesis bzw. Abschlussarbeit im Rahmen einer Ausstellung in Schlanders der Öffentlichkeit präsentieren.
Im Herbst 2019 startet ein neuer Studienzyklus des Masters. Interessierte können sich auf der Website informieren und bewerben: https://www.donau-uni.ac.at/de/studium/konzeptuelle-denkmalpflege/index.php
Im Drehpunkt BASIS Vinschgau Venosta in Schlanders werden Wirtschaft, Kreativwirtschaft, Handwerk, Landwirtschaft, Bildung, Kultur und Soziales zusammengeführt und somit eine Sektoren übergreifende, gesamtheitlich gesellschaftliche Entwicklung ermöglicht. Durch eine funktionale Nachnutzung und Öffnung des ehemaligen Versorgungsgebäudes im Kasernenareal in Schlanders werden Freiräume für Kreativität, Experimente und zeitgemäße Arbeitsmodelle geschaffen und die Bevölkerung zur aktiven Gestaltung ihres Lebens- und Wirtschaftsraums motiviert.