Von: mk
Meran – Dass das gemeinsame Spielen im öffentlichen Raum Freude macht und einen Wert darstellt, konnte eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen vom St.-Vigil-Viertel letzte Woche bei einem Workshop mit dem Musiker und Autor Matteo Yomer Jamunno erfahren.
Die vom EU-Projekt Metamorphosis und von Upad Meran organisierte Werkstatt „Eigenartige Dinge und wie wir damit fertig werden“ kreiste thematisch rund um die Ängste und Stärken der Teenager und ausdruckstechnisch rund um den Rap. Rund 15 junge Bewohner des St.-Vigil-Viertels machten bei dem Workshop unter freiem Himmel mit und erarbeiteten eigene Texte und Reime.
„Ganz abgesehen vom Thema, das natürlich für Heranwachsende zentrale Bedeutung hat, war es aus der Sicht des Viertels vor allem wichtig, die Jugendlichen zusammenzubringen und ihr Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken“, sagte Giancarlo Penasa, Präsident des Stadtviertelrates. „Das St.-Vigil-Viertel braucht Aktionen im öffentlichen Raum, die den Gemeinschaftssinn fördern. Die Jugendlichen haben sich Gedanken über ihre Ängste gemacht und Wege gesucht, diese Ängste auszudrücken. Damit schafft man eine Mauer gegen Gewalt.“
Am vergangenen Freitag trugen die Teilnehmer ihre Texte und Reime als Rap vor, begleitet vom Beat des Musikers “Yomer” Jamunno. Die Abschlussveranstaltung unter freiem Himmel verfolgten nicht nur Eltern, sondern auch zahlreiche Passanten mit. „Viele Leute haben auch von ihren Balkonen heruntergeschaut und sich gefreut, dass sich auf dem ansonsten verlassenen Platz endlich etwas tut“, berichtet Penasa. „Viele finden es gut, dass hier Kinder mit unterschiedlichem ethnischen Hintergrund gemeinsam ihre Freizeit verbringen, weil dadurch Vorbehalte abgebaut werden.“
„Wo Menschen zusammenkommen, entsteht Solidarität“, bestätigte Stadträtin Madeleine Rohrer. „Man nimmt einander wahr und lernt einander kennen, Ängste werden abgebaut. Das bedeutet auch mehr Sicherheit und Schutz für die schwachen Glieder der Gesellschaft.“
Mithilfe des Workshops sollten einerseits die Ängste der Teenager freigelegt, andererseits aber auch Wege gefunden werden, den Herausforderungen des Lebens zu begegnen. Der Bozner Musiker “Yomer” Jamunno: “Anfänglich haben alle mit ihrem Mumm geprahlt, erst nach einer Weile haben mir die Kinder ins Ohr geflüstert, was ihnen wirklich Angst macht. Zum Schluss haben dann alle ihren ganz persönlichen Weg gefunden, mit diesen Ängsten fertig zu werden.”