Von: ao
Meran – Ein musikalischer Beitrag zum Luther-Jahr 2017: Mendelssohns „Symphonie zur Feier der Kirchen-Revolution“ ist das Werk eines 20-jährigen, der 1830 den 300. Jahrestag des Augsburger Bekenntnisses der lutherischen Reichsstände feiern wollte und Luthers Choral „Eine feste Burg ist unser Gott“ dabei zu einem triumphierenden Schluss-Statement ausbaut. Auch zwei Tondichtungen von Richard Strauss sind Frühwerke. „Alles klingt famos und kommt prächtig, wenn es auch scheußlich schwer ist. Die Geschichte wird einen Mordseffekt machen – auf 50 Noten mehr oder weniger kommt es ja nicht an“, schrieb der 25-jährige Komponist über seinen 1888 entstandenen „Don Juan“, dem nur ein Jahr später „Tod und Verklärung“ folgte. Diese drei Werke – die Sinfonie Nr. 5 von Felix Mendelssohn-Bartholdy sowie „Don Juan“ und „Tod und Verklärung“ – stehen auf dem Programm, wenn das von Juraj Valčuha geführte NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg am 7. September im Kursaal aufspielt. Das Konzert der Reihe classic der Meraner Musikwochen beginnt um 20.30 Uhr.
Mit dem Einzug in die Elbphilharmonie hat das NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg sieben Jahrzehnte nach seiner Gründung eine künstlerische Heimat gefunden und ein neues Kapitel seiner Geschichte aufgeschlagen. Gegründet wurde das NDR Elbphilharmonie Orchester 1945 als Sinfonieorchester des Nordwestdeutschen Rundfunks. Von 1956 bis 2016 trat es unter dem Namen NDR Sinfonieorchester auf. Über ein Vierteljahrhundert lang prägte Hans Schmidt-Isserstedt als erster Chefdirigent das künstlerische Profil des Ensembles; später erreichte die 20-jährige Zusammenarbeit mit Günter Wand eine ähnlich herausragende Bedeutung. Wand, seit 1982 Chefdirigent und seit 1987 Ehrendirigent auf Lebenszeit, festigte das internationale Renommee des Orchesters. Insbesondere seine Maßstäbe setzenden Interpretationen der Sinfonien von Brahms und Bruckner wurden dabei zur künstlerischen Visitenkarte des Ensembles. 1998 wurde Christoph Eschenbach in die Position des Chefdirigenten berufen, 2004 folgte ihm Christoph von Dohnányi nach. Seit 2011 verantwortet Thomas Hengelbrock als Chefdirigent die Fortschreibung der Geschichte des Orchesters
Juraj Valčuha ist ab Oktober 2016 Musikdirektor des Teatro San Carlo Neapel. Von 2009 bis 2016 entwickelte und gestaltete er als Chefdirigent des Orchestra Sinfonica Nazionale della Rai maßgeblich dessen Profil und feierte national und international große Erfolge. Er studierte Dirigieren und Komposition in Bratislava, in St. Petersburg bei llya Musin und in Paris und debütierte 2005 beim Orchestra National de France. Es folgten Einladungen vom Philharmonia Orchestra, vom Rotterdam Philharmonic, vom Gewandhausorchester Leipzig, vom Swedish Radio Orchestra, der Staatskapelle Dresden, den Münchner Philharmonikern, dem WDR Sinfonieorchester Köln, den Berliner Philharmonikern, vom Royal Concertgebouw Orchestra, vom Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom und der Filarmonica della Scala in Mailand. Einladungen nach Nordamerika führten ihn zum Pittsburgh Symphony, Boston Symphony, Cincinnati Symphony und San Francisco Symphony, zum Los Angeles Philharmonic, zum National Symphony Washington sowie zum New York Philharmonic.