Von: mk
Brixen – Michael Lezuo, 28 Jahre alt und aus Perdonig (Eppan), und Peter Kočevar, 29 Jahre alt und aus Slowenien, sind die zwei neuen Diözesanpriester. Bischof Ivo Muser hat die beiden Diakone heute im Brixner Dom zu Priestern geweiht. „Wir brauchen keine Beamten als Priester, sondern Zeugen des Sakraments: Seid ein lebendiges Hinweisschild auf Jesus Christus!“, gab Bischof Muser den Jungpriestern mit auf den Weg.
Die Diözese Bozen-Brixen hat seit heute Nachmittag mit Michael Lezuo und Peter Kočevar zwei neue Priester. Am Höhepunkt der Weiheliturgie hat Bischof Muser Lezuo und Kočevar die Hände aufgelegt. Vorher sagte der Bischof zu den beiden Priesterkandidaten, dass sie nie seine leeren Hände vergessen mögen, die er am Beginn ihres Priesterseins auf sie legen werde: „Lasst euch von diesen leeren Händen der Weihe immer daran erinnern, dass die Sendung des Priesters nicht in erster Linie im Machen, im Leisten, im Organisieren und im ‚in den Griff bekommen‘ besteht, sondern im sakramentalen Sein und Dienst. Diese leeren Hände sollen euch eine große Ermutigung sein: Ihr müsst als Priester nicht alles können, nicht alles wissen, nicht auf alles eine Antwort parat haben. Seid aber in allem, was ihr tut und sagt, Sakrament: ein lebendiges, personales Hinweisschild auf Jesus Christus – nicht auf Zeit, nicht auf Probe, sondern für die Dauer eures ganzen Lebens.“
Die Weihe
Die Priesterweihe hat in der Eucharistiefeier nach dem Evangelium begonnen. Dem Aufruf der Kandidaten folgte eine Ansprache des Bischofs – teilweise in Slowenisch, der Muttersprache Kočevars – zu den Aufgaben des Priesters, das Gehorsamsversprechen, die Herabrufung des Heiligen Geistes in der Allerheiligenlitanei sowie die Handauflegung des Bischofs und aller anwesenden über 70 Priester. Danach wurden den beiden Neupriestern die priesterlichen Gewänder angelegt, die Hände gesalbt, Kelch und Hostienschale sowie der Friedensgruß gereicht. Die heilige Messe konzelebrierten die beiden jungen Priester dann mit dem Bischof.
Bischof Muser: „Mit ehrlichem Herzen Christus bringen“
Bischof Muser gab den beiden Neupriestern einen Ratschlag auf den Weg: „Ihr werdet in dieser Stunde Priester und euer Leben als Priester liegt noch wie ein unbeschriebenes, weißes Blatt vor uns. Wir wissen nicht, was auf dem noch unbeschriebenen Blatt eures Priesterlebens zu stehen kommt an Aufgaben und Diensten, an Erfolgen und Misserfolgen, an Freuden und Kämpfen, an Versagen und Schuld. Solange ihr aber versucht, mit ehrlichem Herzen Christus zu bringen, bleibt ihr auf dem richtigen Weg.“
„Lasst uns Priester nicht allein“
An die Gläubigen im Brixner Dom richtete Bischof Muser die Bitte, die Priesterschaft zu unterstützen: „Euch alle bitte ich bei dieser Feier der Priesterweihe, dass ihr uns Priester nicht alleine lasst und dass euch Priesterberufungen ein Herzensanliegen sind. Wir brauchen euer Mitbeten, euer Mitdenken, euer Mitgehen, eure Mitarbeit, euer Glaubens- und Lebenszeugnis. Ich bitte euch, dass ihr auch Geduld habt mit Peter und Michael und mit uns Priestern: mit unseren Schwächen, Fehlern, Einseitigkeiten, Ecken und Kanten. Nehmt uns an und ertragt uns als Menschen und sucht und schätzt an uns, was wir nicht aus menschlicher Kraft geben können.“
Primizfeiern
In der Woche nach der Priesterweihe feiern die Neugeweihten in der Primiz (von lat. primus = der erste) ihre erste Eucharistie in der Heimat- und in der Diakonatsgemeinde. Dort spenden sie – ebenfalls durch Handauflegung und Gebet – ihren Primizsegen. Peter Kočevar begeht seine Primiz am 29. Juni um 18.00 Uhr in der Stadtpfarrkirche von Meran, Michael Lezuo am 1. Juli um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche von St. Pauls/Eppan.
Die beiden Neupriester treten ab dem 1. September ihre ersten Kooperatorenstellen an. Michael Lezuo wird Kooperator in Sterzing, Peter Kočevar in Toblach.
Die beiden Neupriester im Porträt
Michael Lezuo wurde am 12. Mai 1990 in Bozen geboren. Er besuchte das Humanistische Gymnasium Walther von der Vogelweide in Bozen. Sein Theologiestudium absolvierte Lezuo in Brixen. Michael Lezuo hat ein Pfarrpraktikum sowie ein Praktikum im Haus der Gastfreundschaft der Caritas geleistet und mit drogensüchtigen Jugendlichen in Pavia gearbeitet. Am 1. Oktober 2017 ist er von Bischof Muser gemeinsam mit Peter Kočevar zum Diakon geweiht worden. Das Diakonatsjahr hat er in den Pfarreien von Albert Ebner (Deutschnofen, Eggen, Welschnofen, Gummer) verbracht.
Peter Kočevar wurde am 15. Mai 1989 in Brezice (Slowenien) geboren. Er besuchte das Realgymnasiums der Salesianer in Slowenien, machte das Noviziat bei den Salesianern, ist dann nach Brixen gekommen und ins Priesterseminar in Brixen eingetreten, wo er Theologie studiert hat. Nach der Weihe zum Diakon am 1. Oktober 2017 hat Kočevar das Diakonatsjahr im oberen Pustertal mit Josef Gschnitzer und Andreas Seehauser verbracht.