Mountainbike-Symposium des Alpenvereins

Mountainbikes und Wanderer: Laut AVS braucht es Regeln

Donnerstag, 31. Oktober 2024 | 08:04 Uhr

Von: mk

Feldthurns – Die Entwicklung im Mountainbike (MTB) und E-MTB-Bereich stellt Südtirol vor immer größere Herausforderungen. Um diese Entwicklung aktiv mitzugestalten, braucht es aus Sicht des Alpenvereines ein koordiniertes Vorgehen und einen regelmäßigen Austausch mit allen Interessensgruppen. Aus politischer Sicht habe sich seit 2019 nichts mehr bewegt. Das soll sich nun ändern, hieß es beim MTB-Symposium des AVS in Feldthurns.

Am 26. Oktober hat der Alpenverein Südtirol in Feldthurns zur MTB-Tagung geladen. Ziel des Symposiums war es, Vereinsfunktionäre des AVS aber auch Vertreter verschiedener anderer Verbände auf denselben Wissenstand zu bringen und mögliche weitere Schritte in die Wege zu leiten.

Nach Situationsberichten aus den verschiedenen Bezirken Südtirols haben der Deutsche Alpenverein (DAV) und der Österreichische Alpenverein (ÖAV) ihre jeweilige Sichtweise dargestellt und die gesetzliche Situation in ihren Arbeitsgebieten geschildert. DAV und ÖAV haben das Thema Mountainbike in ihrer Vereinstätigkeit fix integriert und arbeiten bei verschiedenen Netzwerken mit. Interessant war auch der Beitrag des Präsidenten der Società Alpinisti Tridentini (SAT): Dort gab es bereits ein allgemeines MTB-Verbot, das auf Druck der Tourismusindustrie 2015 aufgehoben wurde. Nun ist auch im Trentino – wie in Südtirol – fast alles möglich. Ein weiterer interessanter Vortrag kam vom Landesverband der Tourismusorganisationen Südtirols (LTS), der gemeinsam mit dem AVS zwei Drittel der Wanderwege betreut.

In Südtirol organisierte der Alpenverein bereits 2013 das erste Treffen mit allen Interessensgruppen und hat somit maßgeblich am landesweiten Austausch der Folgejahre beigetragen. So wurde am Handbuch für das Mountainbike-Leitsystem und bei der Ausarbeitung des Dekretes zum Mountainbike-Verbot auf einzelnen Wanderwegen aktiv mitgearbeitet. Ebenso hat der Verein in den verschiedensten Arbeitsgruppen, welche IDM und Land einberufen haben, mitgewirkt.

Seit nunmehr sechs Jahren habe sich laut AVS in diesem Bereich jedoch kaum etwas bewegt. Dieser Stillstand hat den AVS dazu bewogen, dieses Symposium zu organisieren. In Südtirol ist kein anderer Verein und Verband mit dem Phänomen Mountainbike derart umfangreich konfrontiert wie der AVS: Dieser vertritt nicht nur die Interessen der Wanderer, sondern berücksichtigt Aspekte des Naturschutzes und agiert als Sprachrohr der ehrenamtlichen Wegewarte. Dadurch, dass mittlerweile rund 50 Prozent der über 80.000 Mitglieder selbst mit dem MTB oder E-MTB unterwegs sind, hat der AVS größtes Interesse daran auch für diese alpine Sportart die dementsprechenden Regeln und Richtlinien mitzugestalten.

Sensibilisierung, Ausbildung und Lenkung waren und sind die Schlagworte, die auch für die Zukunft bei der Definition neuer Schwerpunkte eine Rolle spielen werden.

Fazit: AVS und LTS werden die Sache in die Hand nehmen und versuchen, entsprechende Richtlinien und Regularien zu entwickeln, die dann der Landesverwaltung zur weiteren und definitiven Beschlussfassung übermittelt werden.

Bezirk: Eisacktal