Von: mk
Bozen – Am heutigen Muttertag ist Bischof Ivo Muser bei der heiligen Messe im Bozner Dom in seiner Predigt auf die Rolle der Frauen und Mütter in der Gesellschaft eingegangen: „Ich verstehe den Muttertag nicht als ein jährliches Ritual, dem man nicht entkommt und das man auch als Alibi gestalten kann, sondern als ein Bekenntnis dazu, was Frauen und Mütter täglich für uns bedeuten und tun.“
Bischof Muser unterstrich in seiner Predigt, dass Mutter sein mehr bedeute, als einem Kind das Leben zu schenken: „Mutterwerden ist nicht eine einmalige Sache, sondern betrifft das Leben der Frau in einmaliger Weise. Es ist eine Berufung, die viel mehr einschließt als bloß leibliche Fürsorge. Es geht um eine innere Haltung der Bindung und eine dauerhafte Verpflichtung aus Liebe. Mutter sein hört auch dann nicht auf, wo die notwendige Loslösung vom Kind und das notwendige Freigeben des Kindes einsetzen müssen. Niemand steht dem Geheimnis, dem Werden und der Entwicklung des Lebens so nahe wie die Mutter. Ja, ich wage sogar meine persönliche Meinung zu äußern: Väter und Männer sind wichtig und zu recht wird heute oft auf die negativen Folgen und Auswirkungen hingewiesen, wenn Väter ausfallen oder sich ihrer unverzichtbaren Rolle und ihrer Verantwortung nicht stellen können oder wollen. Eine ‚vaterlose Gesellschaft‘ bringt große Defizite mit sich. Aber noch wichtiger und prägender sind Mütter und Frauen.“
Der Bischof ging auch auf den Stellenwert des Muttertages ein: „Ich verstehe den Muttertag nicht als ein jährliches Ritual, dem man nicht entkommt und das man auch als Alibi gestalten kann, sondern als ein Bekenntnis dazu, was Frauen und Mütter täglich für uns bedeuten und tun. Nicht nur jene Frauen, die tatsächlich Mütter geworden sind, sondern all jene Frauen, ohne die unsere Familien und Häuser, unser menschliches Zusammenleben, unsere Gesellschaft und nicht zuletzt unsere Kirche nicht bestehen und überleben könnten. Ich wünsche uns allen zum heutigen Muttertag eine tiefe Dankbarkeit für das Geheimnis des Menschseins als Mann und als Frau.“
Bischof Muser hat bei der heutigen Eucharistiefeier auch eine Kerze entzündet, die dann nach der Messe in die Gnadenkapelle des Bozner Domes gestellt worden ist. „Sie soll an diesem Muttertag im Monat Mai brennen zu Ehren Marias, der wohl bekanntesten Mutter der Welt. Sie soll auch brennen als Zeichen der Wertschätzung und der Dankbarkeit für unsere Mütter – ob sie noch unter uns sind oder ob sie von der anderen Seite des Lebens her uns begleiten und auf uns schauen. Diese Kerze möge auch brennen für die Verstorbenen der Coronaepidemie und für alle, die um sie trauern“, sagte der Bischof.