Von: mk
Bozen – Nach Neumarkt und Meran wurden nun die Verhandlungen zum Widerspruchsverfahren der ausgestellten Strafen, betreffend der landesweiten Aufkleber Aktion am 16. August 2019 des Südtiroler Schützenbund, in Brixen fortgeführt. Insgesamt trudelten in den vergangenen Monaten 22 Strafbescheide in der Bundeskanzlei des Südtiroler Schützenbundes ein. Die Anschuldigung lautet, dass angeblich auf öffentlichen Straßen Verkehrszeichen und -einrichtungen „versetzt, entfernt oder beschmutzt“ worden seien.
Bei dieser Aktion, bei der über 600 Ortstafeln die deutschen Namen mit „DNA seit 97J“ (Deutsch nicht amtlich seit 97 Jahren) überklebt worden sind, sei weder ein Straßenschild versetzt, entfernt oder beschmutzt worden, stellt der Schützenbund klar. Ganz im Gegenteil: Die Aufkleber wurden von den „Übeltätern“ höchstpersönlich nach zwölf Stunden wieder entfernt. „Dass nebenbei kein einziger Täter ausgeforscht werden konnte und als Beschuldigter der Südtiroler Schützenbund herhalten soll, der keine physischen Personen als Mitglieder hat, sondern nur Kompanien, spricht Bände“, so Landeskommandant Jürgen Wirth Anderlan.
Hier gehe es nicht darum, ein Vergehen der Straßenverkehrsordnung zu ahnden, sondern hierbei gehe es einzig und allein darum, gegen die „geniale Aktion“ der Schützen vorzugehen, die einigen nicht gepasst habe. Selbst die Bozner Staatsanwaltschaft habe bestätigt, dass es an der Aktion rechtlich nichts auszusetzen gebe, da die italienische Ortsangabe als amtliche Bezeichnung weiterhin sichtbar gewesen sei und somit kein Strafbestand vorliege, erklärt der Schützenbund.
„Wir haben nicht provoziert. Wir haben mit unserer Aktion niemanden beleidigt. Wir haben auf knapp hundertjähriges Unrecht hingewiesen. Am 16. August 2019 stand nichts anderes auf den Ortstafeln, als die Wahrheit“, so Wirth Anderlan. „Aber heute ist es leider so, dass sich diejenigen rechtfertigen müssen, die die historischen deutschen oder ladinischen Ortsnamen wieder amtlich machen wollen. Eigentlich sollte es umgekehrt sein. Diejenigen sollten sich rechtfertigen müssen, die die faschistischen Ortsnamen noch immer verteidigen!“, schließt der Landeskommandant.