Von: mk
Bozen – Am Samstag, 12. April fand im Bozner Museion die 44. Jahreshauptversammlung des Bibliotheksverbands Südtirol KDS statt. Etwa 150 Mitglieder, Interessierte und Ehrengäste aus dem In- und Ausland nahmen an der Veranstaltung teil. Die diesjährige Vollversammlung stand unter dem Motto „Neue Wege, neue Netzwerke: gemeinsam in die Zukunft.“
Nach der Präsentation ausgewählter Ergebnisse aus dem Abschlussbericht des Bibliotheksplans 2021 durch Johannes Andresen (Direktor der Landesbibliothek Dr. Fr. Teßmann), Marion Gamper (Amtsleiterin des Amts für Bibliotheken und Lesen), Sonja Hartner (Leiterin der Stadtbibliothek Bruneck) und Stephan Leitner (Geschäftsführer Bibliotheksverband Südtirol KDS) stand fest: Vieles wurde erreicht – beispielsweise die Festigung der Rolle der Bibliothek als Ort für KuBiSo (Kultur, Bildung und Soziales) –, einiges wird die Bibliotheken aber auch noch in Zukunft begleiten und beschäftigen (Stichwort Digitalisierung oder das Qualitäts-Audit).
Anschließend folgten die Regularien, die vom Geschäftsführer des Bbliotheksverbands, Stephan Leitner, vorgetragen wurden. Zum 31.12.2024 zählt der Bibliotheksverband 1.805 Mitglieder.
Bei den Dienstleistungen, die der Bibliotheksverband für seine Mitglieder anbietet, setzt sich der leichte Abwärtstrend in der Medienbearbeitung, der sich bereits in den letzten Jahren abgezeichnet hat, fort: 37.162 Medien wurden durch den Bibliotheksverband im Jahr 2024 bearbeitet (im Vorjahr waren es noch 41.174). Stark zugelegt hat hingegen hat der Bedarf an der Dienstleistung der bürokratischen Abwicklungen von Veranstaltungen: 155 Aktionen und Events für insgesamt 41 Auftraggeber und Auftraggeberinnen wurden vom Bibliotheksverband abgewickelt.
Wie gelingendes, nachhaltiges Netzwerken funktionieren kann, war Thema der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Josef J. Bernhart, stellvertretendem Leiter des Instituts für Public Management an der Eurac in Bozen moderiert wurde. Es diskutierten Sarah Freimuth (seit 2016 Funktionärin im Amt für Kultur und Chancengleichheit der Stadtgemeinde Meran), Zeno Kerschbaumer (Kuala Lumpur/Brixen, ehemaliger Automobilindustrie-Manager für den asiatischen Markt, engagiert sich als Privatier u.a. beim Global Forum Südtirol und Südtirol Filarmonica), Christoph Müller (Referent für Internationales im Bundesvorstand des Vereins Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare VDB) und Irene Senfter (Präsidentin des Ökoinstituts Südtirol, seit 2023 selbstständig im Bereich Bewegung und Sport).
Offenheit für neue Themen und Perspektiven, kulturelle Feinfühligkeit und der respektvolle Dialog auf Augenhöhe wurden als zentrale Elemente einer gelingenden Netzwerkarbeit betont. Der persönliche Kontakt spielt dabei eine wichtige Rolle – ebenso wie aktives Zuhören und der Mut, auch über Misserfolge zu sprechen und daraus zu lernen. Netzwerken braucht viel Zeit – und gerade ehrenamtliche Arbeit in Netzwerken wird oft zu wenig gewürdigt, meinte Sarah Freimuth. Zeno Kerschbaumer betonte: „Südtirol verfügt über hervorragende Verbände, aber es braucht mehr Querverbindungen. Man muss sich zusammensetzen und miteinander reden.“
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