Von: bba
Bozen – 45 Unikate zu einmaligen Startpreisen und vier Black Boxes gibt es demnächst in der Galerie Prisma in Bozen.
Vom 25. November bis zum 6. Dezember 2019 gibt es eine Ausstellung und Auktion mit neuen Spielregeln. Zum Jubiläum dauert die Auktion nicht einen Tag sondern zehn Werktage, an denen in der Galerie Prisma geboten werden kann. Pro Los werden nur fünf Gebote entgegen genommen.
Die Auktion gehört mittlerweile zu den Höhepunkten des Jahresprogrammes des SKB. Geboren ist die Idee eine Versteigerung auszurichten, bei der der Erlös an die
Kunstschaffenden selbst geht, im Jahr 2008. Das Jahr der großen Wirtschaftskrise.
Die Nachfrage potentieller Käufer*innen ging schlagartig zurück und der Verkauf lokaler
zeitgenössischer Kunst lief schleppend. Dazu kam die Angst vor einer längerfristigen
Durststrecke am Kunstmarkt. So wurde die aus der Not heraus entwickelte Idee selbst
aktiv zu werden, Kunst zu niederen Preisen, mit der Prämisse durch Ersteigern
Wertsteigerungen zu erzielen, zum Programm. Zur Zielgruppe zählten anfänglich vor allem Jungsammler*innen und Neueinsteiger*innen.
Mit dieser Initiative sollte der Kunstkonsum barrierefrei gemacht werden. Auf eine unkomplizierte und spielerische Weise wird Kunst erwerblich und die oft auftretenden Hemmschwellen Galerie und Atelier umgangen. In zehn Jahren Auktion, professionell begleitet von Katrin Stoll – Inhaberin des Auktionshauses Neumeister in München und zuletzt in freundschaftlicher Zusammenarbeit mit Walter Sonnberger, Direktor im Dorotheum Salzburg, konnten aufgrund der vorliegenden Erfahrungen die Konzepte angepasst und die Strategie optimiert werden.
Die größte Schwierigkeit hat sich darin gezeigt, dass Südtirol im Bereich Versteigerungen für zeitgenössische Kunst Neuland ist, keine Tradition aufweist und deshalb viel Sensibilisierungsarbeit notwendig war und ist, um die Kunstschaffenden selbst sowie das Publikum an diesen Prozess heranzuführen und dafür zu begeistern.
Für das Jubiläumsjahr haben wir mit Walter Sonnberger ein neues Konzept erarbeitet: In
diesem Jahr gibt es zum ersten Mal in der Geschichte der SKB Auktion ein spezifisches
Thema. “Nudes”. Dabei steht zwar der Akt, der nackte Körper im Mittelpunkt, wird
allerdings im Sinne von Entblößung und Verborgenem weitgreifend gefasst.
Dieses Konzept greift durch die silent auction, bei der anonym – ohne sich zu exponieren – geboten werden kann auch in der praktischen Umsetzung. Das geheimnisvolle Black Box–System spitzt dieses Verfahren weiter zu. Bei jeder Auktion schwingt der Faktor des Unberechenbaren mit, indem die Nachfrage das Angebot bestimmt. Emotion und auch die Dynamik im Spiel entstehen während des Aktes, indem der Jagdinstinkt geschürt und der Wettbewerb entfacht wird. Die Begierde nach dem was man nicht sicher haben kann wird geweckt und das Begehren des Anderen entflammt.
Jede Auktion ist ein spannender Akt, ein Wagnis und ein Risiko. Unbestritten bleibt: Eine Auktion ist in der Summe so erfolgreich wie die Käuferschaft selbst. Kunst zu genießen, zu erleben und nicht zuletzt zu erwerben ist eine große Bereicherung die lange nachstrahlt.
Robert Bosisio, Aron Demetz, Arnold Mario Dall’O und Peter Senoner haben ihre Lose
dem Südtiroler Künstlerbund gestiftet. Die Werke befinden sich unter Black Boxes,
sodass erst während der Versteigerung nach und nach das Geheimnis gelüftet wird.
Der Katalog zur Auktion liegt in der der Galerie Prisma auf und ist online auf deren
Homepage als Download verfügbar.
Die Auktion startet mit der Vorbesichtigung in der Galerie Prisma am 25. November und
dauert bis zum 06. Dezember 2019.
Am 06. Dezember ab 19.00 Uhr werden die Verkäufe bekannt gegeben und die vier Black Boxes vom Auktionator Walter Sonnberger versteigert.
Galerie Prisma | Mo 14.00-18.00 Uhr, Di-Fr 10.00-13.00 und 14.00-18.00 Uhr und Do 18.00-20.00 Uhr, Sa 10.00-13.00 Uhr.