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Bozen – Alpenflüsse und ihre Funktion als Ökosystem sind Inhalt eines internationalen Projektes, an dem die Agentur für Bevölkerungsschutz federführend beteiligt ist.
In zwölf Testgebieten an Alpenflüssen in den sechs Partnerstaaten werden Erhebungen zu Gewässerstruktur und Ökosystemfunktionen durchgeführt. In Südtirol sind Studien an der Talfer und am Eisack bei Bozen sowie an der Etsch geplant. Die Etsch steht als verbindendes Element auch im Fokus der Untersuchungen bei den Projektpartnern im Trentino. Beim ersten Treffen in Wien haben die Projektpartner nun die gemeinsame Strategie für die kommenden drei Jahre festgelegt.
Die Südtiroler Agentur für Bevölkerungsschutz ist Leadpartner des von der EU geförderten Projektes HyMoCARES aus dem Interreg “Alpine Space”- Programm. HyMoCARES steht für “HydroMorphological assessment and management at basin scale for the Conservation of Alpine Rivers and related Ecosystem Servicies”, Erhebung, Management und Erhaltung von Alpenflüssen und deren Funktionen als Ökosystem.
Gesamtheitlicher Ansatz
Ziel des Projektes ist es, die Funktionen der Alpenflüsse als Ökosysteme gesamtheitlich zu betrachten und die neu gewonnenen Erkenntnisse in Planungen und in die Praxis zu übertragen, erklären Projektmanager Nicola Marangoni und Projektkoordinator Willigis Gallmetzer von der Agentur für Bevölkerungsschutz in Bozen. Besonderes Augenmerk wird auf die vielfältigen Gewässerstrukturen gelegt, die durch Sedimente, Geschiebe, Geröll oder Totholz geschaffen werden. Dies prägt das Erscheinungsbild der Alpenflüsse von ihrem Ursprung bis zum Meer. Die Alpenflüsse mit ihren abwechslungsreichen Landschaften begünstigen hohe Biodiversität und auch das menschliche Wohlbefinden.
Die Agentur für Bevölkerungsschutz führt das Partnerschaftskonsortium der 13 Partner und 37 Beobachter an. Partner sind Behörden aus Provinzen, Regionen und Ländern von sechs Alpenstaaten sowie namhafte Forschungseinrichtungen wie etwa die Universität für Bodenkultur BOKU Wien, das Forschungsinstitut für Gewässerökologie und Binnenfischerei IGB Berlin, das französische Institut national de recherche en sciences et technologies pour l’environnement et l’agriculture IRSTEA und die Eidgenössische Technische Hochschule ETH Zürich. Beteiligt sind zudem Umweltorganisationen wie der Landesfischereiverband Bayern und das Centro Italiano per la Riqualificazione Fluviale CIRF. Aus Italien nehmen neben der Agentur für Bevölkerungsschutz auch die Wildbachverbauung der Provinz Trient und die Etsch-Einzugsgebietsbehörde (Autorità di Bacino dell’Adige) als Projektpartner teil.