Treffen von UPAD in Zusammenarbeit mit der Agraria Riva del Garda

„Öl unter der Lupe: Wie man ein hochwertiges Olivenöl erkennt“

Samstag, 19. April 2025 | 20:31 Uhr

Von: ka

Brixen – Am April fand in der Stadtbibliothek Brixen die Informationsveranstaltung „Öl unter der Lupe – wie man ein hochwertiges Olivenöl erkennt“ statt. Organisiert wurde das Treffen von UPAD in Zusammenarbeit mit der Agraria Riva del Garda, einem führenden Produzenten von hochwertigem nativem Olivenöl extra. Die Veranstaltung richtete sich an interessierte Konsumentinnen und Konsumenten, Genießerinnen und Genießer sowie Fachleute aus dem Agrar- und Lebensmittelsektor und bot eine wertvolle Gelegenheit, sich über Qualitätsmerkmale und sensorische Eigenschaften von Olivenöl zu informieren.

Die Veranstaltung gliederte sich in zwei Teile. Im ersten Teil stand das Lesen und Verstehen des Etiketts im Mittelpunkt – ein entscheidender Schritt, um sich zwischen den verschiedenen Handelsklassen zurechtzufinden. Es wurde erklärt, dass ein natives Olivenöl extra ausschließlich durch mechanische Verfahren gewonnen wird und einen freien Säuregehalt von weniger als 0,8 % aufweisen muss. Im Gegensatz dazu kann natives Olivenöl geringe sensorische Mängel aufweisen und hat eine etwas höhere Säure. Olivenöl, das aus raffiniertem und nativem Öl besteht, ist qualitativ deutlich untergeordnet.

Besondere Aufmerksamkeit galt den üblichen Angaben auf den Etiketten, etwa „erste Kaltpressung“ oder „mechanische Extraktion“, die – sofern korrekt deklariert – bestimmte Qualitätsstandards garantieren. So ermöglicht etwa eine Verarbeitung unter 27 Grad Celsius die Erhaltung flüchtiger Aromastoffe und phenolischer Verbindungen, die für die Qualität des Öls entscheidend sind. Ein weiteres Thema war der Lebensmittelbetrug im Olivenölsektor, etwa die Beimischung minderwertiger oder raffinierter Öle, falsche Angaben zur Herkunft oder irreführende Produktionsangaben.

UPAD/(links) Mario Cesco (UPAD), Maurizio Sabbadin (Pro Cultura), Massimo Fia (Agraria Riva del Garda), Beppe Mora (UPAD), Kassian Kastlunger (Koch und Unternehmer), Margarete Prast (Agraria Riva del Garda).

Ein weiterer wichtiger Punkt war die richtige Lagerung des Olivenöls. Licht, Sauerstoff und Wärme gehören zu den größten Feinden des Öls. Daher sollte es in dunklen, gut verschlossenen Flaschen und fern von Wärmequellen aufbewahrt werden. Auch wenn das Haltbarkeitsdatum oft bis zu 18 Monate beträgt, empfiehlt sich ein Verbrauch innerhalb eines Jahres nach der Produktion, um die sensorischen Eigenschaften voll zu genießen.

Im zweiten Teil der Veranstaltung fand eine geführte Verkostung statt. Die Teilnehmenden konnten zwei native Olivenöle extra mit unterschiedlichen sensorischen Profilen vergleichen. Die sensorische Analyse, die nach den Kriterien des Internationalen Olivenölrates (IOC) durchgeführt wurde, ermöglichte eine Vertiefung des Verständnisses für die wichtigsten sensorischen Merkmale. Das Fruchtige, das an frisches Gras, Tomate, Apfel oder Artischocke erinnern kann, weist auf die Qualität der Oliven und die Frische des Produkts hin. Die Bitterkeit und Schärfe – von weniger erfahrenen Konsumenten oft als unangenehm empfunden – sind in Wirklichkeit positive Eigenschaften. Sie deuten auf einen hohen Gehalt an Polyphenolen hin, natürlichen Antioxidantien mit gesundheitlichem Nutzen. Besonders die Schärfe ist auf Oleocanthal zurückzuführen, eine Substanz mit entzündungshemmenden Eigenschaften, ähnlich wie Ibuprofen.

Während der Verkostung wurde betont, dass ein hochwertiges Olivenöl durch Ausgewogenheit und Harmonie zwischen den sensorischen Komponenten überzeugt und keine Mängel wie ranzigen, muffigen oder weinartigen Geruch aufweisen darf. Auch die Kombination von Öl und Speisen wurde thematisiert: Intensiv fruchtige Öle eignen sich hervorragend für kräftige Gerichte wie Hülsenfrüchte oder rotes Fleisch, während mildere Varianten ideal zu Fisch, Salaten oder leichten Speisen passen.

Am Ende des Treffens wurde deutlich, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für Olivenöl zu stärken – angefangen bei der Herkunft, über nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, bis hin zur Aufwertung einheimischer Olivensorten. Natives Olivenöl extra ist nicht nur eine Zutat, sondern ein echtes agrarisches Kulturgut, das Wertschätzung, Wissen und Sorgfalt verdient.

Bezirk: Eisacktal

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