Von: mk
Toblach – Das Coronavirus hat unseren Alltag verändert, unsere Kommunikationsformen, die Art, wie wir arbeiten, fühlen und denken. Geht es nach ein paar Monaten so weiter bis bisher? Oder erleben wir einen Kulturwandel, in dem alles seine Richtung ändert und eine völlig neue Zukunft entsteht? Was bedeutet die Pandemie für die epochale Krise des Klimachaos, die auch die kommenden Jahrzehnte bestimmen wird? Das sind die Kernfragen auf der heurigen Ausgabe der Toblacher Gespräche und der Leitung von Karl-Ludwig Schibel. Gast ist unter anderem auch der bekannte deut-sche Zukunftsforscher Matthias Horx.
Horx wird die mögliche Zukunft nach Corona skizzieren. Wenn die Menschheit weiterhin gedeihen soll, muss der Kapitalismus vollständig aufgelöst und neu aufgebaut werden, ist der britische Ökonom Graeme Maxton überzeugt. Er fordert eine radikale Wende. Begriffe wie Freiheit, Wettbewerb und Fortschritt müssen neu definiert werden. Auch die Wirtschaftswissenschaftlerin Isabella Alloisio ist der Meinung: Lebensstil und Organisation von Wirtschaft und Gesellschaft können so nicht weitergeführt werden.
Auch für den ehemaligen italienischen Arbeitsminister Enrico Giovannini steht fest: die Zeit wird knapp, deshalb müsse bereits jetzt eine nachhaltige Zukunft aufgebaut werden. Stefano Caserini, Professor am Politecnico di Milano, sieht eine große Kluft zwischen der faktischen Klimaverände-rung und der Apathie, in der sich die Gesellschaft befindet. Der Mailänder Energieexperte Lorenzo Pagliano weckt Hoffnung – sein Credo: Ein gutes Leben ist einfach. Er wird sein Modell der Effizienz und Suffizienz in der Post-Covid Ära präsentieren. Die Soziologin an der Freien Universität Bozen Susanne Elsen sieht in der Landwirtschaft großen Handlungsbedarf. Sie glaubt die Zukunft der Landwirtschaft liege in einer ökosozialen Perspektive.