Von: mk
Bozen – Dass Papst Franziskus vor rund einem Monat einer kirchlichen Segnung von homosexuellen Paaren eine Absage erteilt hat, ist für viele eine Enttäuschung. Viele hatten aufgrund vergangener Äußerungen des Papstes gehofft, dass sich nun auch innerhalb der Kirche ein Wandel vollzieht. In Bozen kritisiert Ulrich Kössler die Entscheidung offen. Der 45-Jährige ist Pfarrer von Gries, berichtet Alto Adige online.
Wie es seiner Art entspricht, hat er die Kritik auf eine ruhige Art vorgebracht, ohne große Polemik hervorzurufen.
Auf der Anschlagtafel vor seiner Kirche, hing er eine auf Computer geschriebene und ausgedruckte Mitteilung auf. „Bei uns wird jede(r) gesegnet!“, heißt es auf dem Stück Papier. Darunter ist das Abbild eines Regenbogens zu sehen – ein Symbol für die LGBT-Gemeinschaft. Es handelt sich um eine Haltung, die im Grunde dem christlichen Geist entspricht und alle Menschen vor Gott als gleich anerkennt.
Weniger christlich fielen allerdings die Reaktionen mancher Menschen auf die Ankündigung aus. Der Pfarrer erhielt Drohbriefe und Hassbotschaften per E-Mail. Doch der Pfarrer scheint sich davon nicht beirren zu lassen.