Von: mho
Bozen – Am heutigen Pfingstsonntag, Hochfest der Herabkunft des Heiligen Geistes, hat Bischof Ivo Muser im Dom von Bozen darauf hingewiesen, dass dieses Fest sowohl Geschenk als auch Auftrag ist. Mit der Geistausgießung an Pfingsten kann die Kirche das sein, wozu Christus sie berufen hat, nämlich missionarische Kirche. Was der Kirche an Ostern noch fehlt, empfängt sie an Pfingsten: den Geist Gottes als innere Dynamik und als äußere Kraft für den Dienste der Verkündigung. In der Kraft des Heiligen Geistes beginnt die junge Kirche ihre Mission, ihren Auftrag in der Welt und für diese Welt. Bischof Ivo Muser hat drauf verwiesen, dass am Beginn der Apostelgeschichte von Pfingsten als der Geburtsstunde der Kirche erzählt wird: Menschen aus verschiedenen Sprachen, Völkern und Kulturen werden geeint im Bekenntnis des einen Glaubens.
„Wo Gottes Heiliger Geist wirkt, werden die Sprachlosigkeit, die Verständnislosigkeit und die Sprachenverwirrung, die unter uns Menschen so oft ihr Unwesen treiben, überwunden; das Gemeinsame wird über das Trennende gestellt. Der Glaube an Christus, den Auferstandenen, wird als Kraft, als Hoffnung, als Freude und als Auftrag erlebt“, so der Bischof. Insgesamt rund 100 Jugendlichen und 10 Erwachsenen hat der Bischof heute das Sakrament der Firmung gespendet. Dabei legt der Bischof die Hand auf den Kopf des Firmlings, zeichnet mit geweihtem Öl ein Kreuz auf dessen Stirn und spricht: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Das Angesprochen-Werden mit dem eigenen Namen, die Handauflegung, die Salbung mit Chrisam und der Friedensgruß sind eine persönliche Zuwendung und Einladung, um als Christen heute zu leben. In diesem Kontext zitierte der Bischof einen Satz vom seligen Josef Mayr-Nusser: „Die Firmung ist das Sakrament, das die durch die Taufe in uns hineingelegten Möglichkeiten und Fähigkeiten entfaltet, steigert und zur katholischen Tat drängt. Durch die Firmung erhält der Christ mehr Licht von oben, mehr Einsicht in die Glaubenswahrheiten, mehr Entschlossenheit und Schneid zum Bekenntnis seines Glaubens.“
An die Paten und an die Eltern der Firmlinge gerichtet, hob Bischof Muser hervor, dass junge Menschen nur dann etwas von der Kraft und von der Schönheit des Glaubens erfahren können, wenn Erwachsene ihnen das vorleben – in ihrer Einstellung zur Kirche, in der Pflege des Sonntags, in der Wertschätzung der Eucharistie. „Unsere jungen Menschen brauchen glaubwürdige Erwachsene, die sie begleiten und stützen und die ihnen Mut machen zum Glauben an Jesus Christus und zur Gemeinschaft der Kirche. Das schönste Geschenk, das wir unserer Kirche zu ihrem Geburtstag machen können, sind wir selber! Heute ist auch in unsere Entscheidung gelegt, ob das weitergeht, was am ersten christlichen Pfingstfest begonnen hat“, so der Bischof.