Gruppe Bozen des Mykologischen Vereins Bresadola veranstaltet sie zum 59. Mal

Pilzausstellung in Bozen offiziell eröffnet

Donnerstag, 05. Oktober 2023 | 22:47 Uhr

Von: ka

Bozen – Die Ortsgruppe Bozen des Mykologischen Vereins Bresadola präsentiert den Besuchern im Militärischen Standort- und Freizeitzentrum „Drusus“ in der Drusuststrasse 20 in Bozen von Freitag bis Sonntag zum 59. Mal im Rahmen einer Pilzausstellung eine Vielfalt von Pilzen. Heute waren es bereits 220 verschiedene Pilzarten. In den nächsten 2 Tagen sollen es zwischen 300 und 400 Pilzarten sein, die den Besuchern gezeigt werden. Eröffnet wurde die Pilzausstellung heute am frühen Abend. Die Öffnungszeiten sind von Freitag bis Sonntag von 10 Uhr bis 19 Uhr, am Freitag bei der langen Nacht der Museen in Bozen sogar bis 22 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Pilzexperten der Ortsgruppe Bozen stehen den Besuchern für Fragen über Pilze jederzeit zur Verfügung. Der Präsident der Ortsgruppe Bozen des Mykologischen Vereins Bozen, Sandro Saltuari, erklärte, dass es in den Wäldern Südtirols rund 4000 Pilzarten gibt. Saltuari dankte allen Mitgliedern, die einen wertvollen Beitrag zum Gelingen der 59. Pilzausstellung in Bozen gegeben haben. „Der Nationale Mykologische Verband Bresadola ist die größte Pilzorganisation Europas. In Italien gibt es 122 Ortsgruppen, in Südtirol jene von Bozen und jene von Bruneck. Die Ortsgruppe Bozen ist die älteste. Sie hat erst kürzlich ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert“, berichtet der Präsident des gesamtstaatlichen Mykologischen Vereins Bresadola, Karl Kob.

Den Namen hat der Mykologische Verein von Giacomo Bresadola bekommen. Bresadola war ein Priester in Caldes am Trentiner Sulzberg und einer der weltweit anerkannten Mykologen. Er hatte Kontakte mit den renommiertesten Mykologen aus der ganzen Welt. Geboren ist er im Jahr 1897, gestorben im Jahr 1929. Die Ortsgruppe Bozen des Mykologischen Vereins wurde 1963 gegründet. Was die wissenschaftliche und didaktische Tätigkeit anbelangt, ist die Ortsgruppe Bozen in Italien führend. Der frühere Oberarzt der Onkologie im Krankenhaus Bozen, Francesco Bellú, der im vergangenen Jahren ganz plötzlich bei einer Pilztagung in Brixen gestorben ist, hat der wissenschaftlichen Tätigkeit der Ortsgruppe Bozen den Stempel aufgedrückt. Seit vielen Jahren wird von der Ortsgruppe Bozen eine sogenannte Kartierung der einzelnen Pilzarten in Südtirol durchgeführt. Dabei werden die verschiedenen Pilzarten, 4000 an der Zahl, an verschiedenen Standorten von den Mitgliedern der Ortsgruppe Bozen erfasst. Ungefähr 3000 verschiedene Pilze wurden im Laufe der Jahre bereits bestimmt. Es gibt auch ein Monitoring der Biodiversität der Pilze in Südtirol von Nicola La Porta von der Physiologie des Waldes vom Agrar-Institut in San Michele all‘Adige. Auch die Radioaktivität der Pilze wird seit dem Reaktorunfall 1986 in Tschernobyl vom Labor für physikalische Chemie der Umweltagentur regelmäßig gemessen. Der Leiter der Abteilung Forstwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen, Günther Unterthiner, teilte mit, dass die Bozner Pilzausstellung bereits die 12. Pilzausstellung in Südtirol in diesem Jahr ist. „Unsere Wälder sind an und für sich krank. Es tut gut, Informationen zur wissenschaftlichen Arbeit über Pilze zu bekommen. Die Pilze spielen im Wald eine enorm wichtige Rolle. Sie erhalten den Wald am Leben“, sagt Günther Unterthiner.

Die Besucher der Pilzausstellung haben von Freitag bis Sonntag die Gelegenheit, zwischen 300 und 400 verschiedene Pilzarten zu bewundern, darunter auch etliche Speisepilze und Giftpilze. Es gibt in Südtirol rund 40 verschiedenen Speise-Pilzarten.

Bezirk: Bozen