Von: bba
St. Ulrich – Wie die alpine Kulturlandschaft entstanden ist, wie sie erhalten werden kann und wie wichtig ihre Erhaltung für das UNESCO-Welterbe Dolomiten ist, erklärt der Anthropologe Annibale Salsa in einem Vortrag im Rahmen des Projektes „Mejes: Bauernhöfe in Gröden – Das Gedächtnis einer Landschaft“. Salsa ist Mitglied der Welterbestiftung Dolomiten UNESCO und am Montag, 11. November, um 20.00 Uhr im Haus der Kultur in St. Ulrich zu Gast.
Seit jeher hat der Mensch der Landschaft, in der er lebt, seinen Stempel aufgedrückt, indem er ihr das abgewonnen hat, was er zum Leben braucht. „In den Alpen sind diese Anpassungsstrategien wegen der unbarmherzigen Natur komplex und ausgereift“, erklärt Salsa. Die Bauernhöfe in Gröden, deren Wurzeln zurückgehen auf das 12. und 13. Jahrhundert, seien nicht nur greifbarer Ausdruck davon, sondern machten auch die engen Verbindungen zwischen dem Schaffen der Menschen und der Natur in den Dolomiten sichtbar, so der Anthropologe.
In seinem Vortrag zeichnet Annibale Salsa die Entstehung der Kulturlandschaft im Alpenraum nach und zeigt die engen Verbindungen zwischen Kultur- und Naturlandschaft, zwischen bäuerlicher Architektur und den Dolomiten auf. Auch geht er auf die Bedeutung der Erhaltung dieser Landschaft ein, zu der auch und vor allem die historischen Höfe gehören, von denen Jahr für Jahr mehr verschwinden.
Um diesem Schwund entgegenzuwirken, hat das Museum Gherdëina das Projekt „Mejes – Das Gedächtnis einer Landschaft“ ins Leben gerufen, das für den Wert und die Schönheit der historischen Höfe sensibilisieren will und mit allen Beteiligten, mit Eigentümern, Bauern, Institutionen und Experten nach neuen Nutzungsmöglichkeiten der Höfe sucht. Im Rahmen des Projekts läuft derzeit im Kulturhaus von St. Ulrich eine Ausstellung beeindruckender Schwarz-Weiß-Bilder der historischen Höfe, auch ein aufwendig gestalteter Bildband zur Ausstellung ist erschienen.
Der Vortrag von Professor Annibale Salsa zur Entstehung der alpinen Kulturlandschaft, zu deren Erhaltung und den Abhängigkeiten zwischen Natur- und Kulturlandschaft in den Dolomiten findet am Montag, 11. November, um 20.00 Uhr im Ausstellungsraum im Haus der Kultur von St. Ulrich statt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenlos.