Gut gelaunter Robbie präsentierte "Better Man" in Köln

Robbie Williams-Biopic: “Exzentrisch und ungewöhnlich”

Montag, 09. Dezember 2024 | 07:00 Uhr

Von: apa

Seit einer Woche ist der britische Popstar Robbie Williams auf Tour. Allerdings nicht auf großen Konzertbühnen, sondern in europäischen Kinosälen, wo er gemeinsam mit dem australischen Regisseur Michael Gracey sein Biopic “Better Man” vorstellt. Am Sonntagabend feierte der ungewöhnliche Streifen, in dem Williams dank Special Effects von einem Affen verkörpert wird, im Kölner Cinedome seine Deutschlandpremiere. Regulärer Kinostart in Österreich ist am 2. Jänner.

“Dieser Film ist exzentrisch und ungewöhnlich”, ließ Robbie Williams die Fans im Kinosaal vor der Premiere wissen. “Es gibt so viele Biopics und ehrlich gesagt ist man davon schon gelangweilt. Sie sind alle so gewöhnlich, weil alle Angst davor haben, die Wahrheit über sich selbst zu erzählen”, so der 50-Jährige. “Ich habe davor keine Angst”, spielte Williams auf die zahlreichen Szenen an, die ihn im Laufe seiner Karriere am Boden zeigen. “Allerdings würde sich meine Frau wünschen, dass ich die Klappe halte”, lachte der Sänger, der sein Leben im Vorjahr auch in einer vierteiligen Netflix-Doku aufgearbeitet hat und dem Publikum am Ende a cappella ein paar Takte aus seinem Hit “Angels” sang. In den 1990ern habe niemand über mentale Gesundheit gesprochen, er sei mit seinen Problemen alleine gelassen worden. “Ich hoffe, dass dieser Film den Zuschauern dabei helfen kann zu sehen, dass es jeden treffen kann”, so Williams. “Kunst kann heilen. Und ich hoffe, dass dieser Film dazu beiträgt.”

Film zeigt Höhen und Tiefen einer Karriere

Das autobiografische Filmdrama zeichnet die Reise des Popstars von seiner ärmlichen Kindheit in Stoke-on-Trent über seinen frühen Durchbruch mit der Boyband Take That, anschließendem Ausstieg und drogen- und alkoholbedingtem Absturz bis zur Wiederauferstehung als Solokünstler (“Angels”, “Rock DJ”) nach. Auch Williams private Beziehungen spart der Streifen nicht aus, einen Teil nimmt etwa seine Liaison mit “All Saints”-Mitglied Nicole Appleton ein, mit der er Ende der 1990er Jahre verlobt war. Auch Grabenkämpfe mit Ex-Bandkollegen Gary Barlow oder den Oasis-Sängern Liam und Noel Gallagher werden thematisiert.

Regisseur Gracey, der etwa für den 2018 erschienenen Musicalfilm “The Greatest Showman” über den Zirkuspionier P. T. Barnum mit Hugh Jackman in der Titelrolle verantwortlich zeichnete, lobte nicht nur Williams’ Mut, sich als Affe darstellen zu lassen, sondern auch den britischen Schauspieler Jonno Davies (32), der Williams in dem Streifen verkörpert und bei den Dreharbeiten zahlreiche Sensoren trug, um sich in der Nachbearbeitung in einen Affen zu verwandeln. “Wie bringt man Robs Charisma rüber?”, so Gracey. “Das war Jonnos Hürde, aber er hat Szene um Szene abgeliefert.” Davies zeigte sich sehr angetan von der Zusammenarbeit mit Williams: “Man kann sich Millionen von Videos anschauen, aber wenn man mit Robbie im selben Raum ist, spürt man, dass er die Show für die Menschen macht und nicht für sich selbst”, plauderte er über seine Begegnungen mit dem Star. “Besonders freut es mich, dass wir im Film den Robbie zeigen können, wie er hinter verschlossenen Türen ist.”

KI macht Williams zum Affen

Dass Robbie Williams als vollkommen real wirkender Affe durch den Film turnt, macht die Technik der Firma Wētā FX möglich, die bereits in Filmen wie “Planet der Affen” oder “Herr der Ringe” angewendet wurde. Die Mimik von Robbie Williams trifft dabei auf das Schauspiel von Jonno Davies, das Computerprogramm erledigte den Rest. Anschließend synchronisierte Williams die von Davies gesprochenen Dialoge.

Zum Film erschien bereits der Soundtrack “Forbidden Road”, im kommenden Jahr geht Williams auf große Europatour mit einem Stopp am 12. Juli im Ernst Happel Stadion. Auch an neuer Musik werde gearbeitet, ein mögliches Veröffentlichungsdatum nannte Williams noch nicht. Für den Film wünscht er sich, dass er ein “riesiger Erfolg wird, das ist mein Anspruch”.

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