Von: ka
Sterzing – Am Pfingstsonntag ist in der Pfarrkirche von Sterzing der 49-jährige Roman Aukenthaler aus Gasteig von Diözesanbischof Ivo Muser zum ständigen Diakon geweiht worden. Aukenthaler, verheiratet und Vater einer Tochter, ist damit der erste Diakon im Wipptal und einer von 28 ständigen Diakonen in der Diözese Bozen Brixen.
Der 49-jährige Roman Aukenthaler aus Gasteig engagiert sich seit über 10 Jahren als Lektor und Kommunionhelfer in seiner Pfarrgemeinde. Aukenthaler, der als Straßenwärter beim Straßendienst Eisacktal arbeitet, hat eine insgesamt 6-jährige Ausbildung absolviert und dabei die Brixner Theologischen Kurse abgeschlossen. Seit über zwei Jahren hat er sich auf das Ständige Diakonat vorbereitet, ehe er heute in der Sterzinger Pfarrkirche von Bischof Ivo Muser zum Diakon geweiht worden ist.
Das Ständige Diakonat ist ein eigenständiges Amt, das geeigneten getauften Männern, die eine Berufung dazu verspüren, nach einer dreijährigen Ausbildung durch den Bischof übertragen wird. Auch verheiratete Männer können diesen Weg gehen. Durch die Handauflegung des Bischofs und das Weihegebet wird ein Kandidat zum Diakon geweiht. Dazu kommen die Übergabe des Evangeliums, das der Diakon zu verkünden hat, und das Anziehen der liturgischen Gewänder. Für den Diakon sind dies die Stola und die Dalmatik.
Vor der eigentlichen Weihe hat Diözesanbischof Ivo Muser in seiner Predigt das Pfingstfest in Zusammenhang mit der Diakonenweihe gestellt. Pfingsten mit der Sendung des Heiligen Geistes gilt als Geburtstag der Kirche, weil seit dem Pfingsttag die Gemeinschaft der Menschen gewachsen ist, die an Jesus Christus glauben. Aus dem kleinen Kreis der Apostel wurde eine weltumspannende Gemeinschaft. Diesen Geburtstag stellte Bischof heute in seiner Predigt in Zusammenhang mit der Diakonweihe: „An diesem Geburtstag unserer Kirche dürfen wir jetzt etwas miterleben, was mit dem Ursprung und mit dem Auftrag der Kirche eng verbunden ist. Und wahrscheinlich ist die Weihe eines Diakons in der langen Geschichte dieser Pfarrkirche sogar eine Premiere! Lieber Roman, du wirst an diesem Pfingstfest durch die Auflegung meiner Hände und durch das anschließende Weihegebet in den sakramentalen Dienst der Kirche hineingenommen. Nicht im eigenen Namen, sondern als Diakon, als Diener Jesu Christi sollst du zu den Menschen gehen.“
Der Bischof ging dann auf die Aufgaben ein, die Roman Aukenthaler als Diakon im Dienst der Kirche erfüllen wird: „Du sollst in Jesu Namen die Taufe spenden. Du darfst Menschen in der Feier der Eucharistie den Leib und das Blut des Herrn reichen und Christus in seinem Sakrament zu den Kranken bringen. Du darfst den Bund der Ehe segnen. Im Namen und im Auftrag der Kirche darfst du viele Segenshandlungen vollziehen. Du sollst Menschen betend auf ihrem letzten irdischen Weg begleiten.“
Besonders ans Herz legte der Bischof dem Weihekandidaten den Einsatz für Arme und Kranke, Heimatlose und Notleidende: „Im Dienst der christlichen Caritas setzt sich fort, was du tust, wenn du den Gläubigen den Leib und das Blut des Herrn reichst. Diakonaler Dienst darf sich nicht nur beschränken auf den Dienst eines Diakons in der Liturgie, sondern muss sich ausdrücken im ‚Dienst an den Tischen‘, der – gleich nach dem ersten Pfingstfest – den ersten sieben Diakonen in Jerusalem von den Aposteln übertragen wurde. Das heißt: Lieber Roman, du musst die Menschen mögen; die Menschen mit ihren Fragen, Sorgen, Erfahrungen, Hoffnungen und Freuden, mit ihrem Glauben und ihren Zweifeln müssen dir immer wichtig sein. Und vergiss nie: Im Sakrament der Weihe geht es nicht um eine persönliche Auszeichnung und nicht um persönliche Selbstverwirklichung, sondern um eine kirchliche Berufung zum Dienst an den Menschen im Namen Jesu.“
Schließlich ging der Bischof noch auf die Unterstützung des Weihekandidaten durch dessen Familie ein: „Lieber Roman, ich habe mit Freude wahrgenommen, dass deine Frau Karin und deine Tochter Selina ganz hinter dir stehen. Sie haben dich in deiner Vorbereitungszeit begleitet und gestützt. Lebe deine Berufung als Ständiger Diakon weiterhin im Kontext deiner Ehe und Familie. Lege das Zeugnis ab, dass die Ehe heilig ist, dass die Familie zu den großen Menschheitsgütern gehört und bringe deine Erfahrung in Ehe und Familie in deinen diakonalen Dienst ein.“