Von: ka
Ulten – “Die absolut notwendige Überarbeitung der Vergabekriterien rechtfertigt in keiner Weise deren Aussetzung und vor allem ist es für uns absolut unverständlich warum diese Maßnahme allein diesen Bereich betrifft. Bäuerliche Kulturlandschaft hat in unserer technisierten und schnelllebigen Leistungsgesellschaft so und so keinen leichten Stand mehr. Welches Kriterium liegt hier zu Grunde? Vielleicht eine zu einfache Entscheidung, eine anteilsmäßige Verteilung auf alle Bereiche wäre zumindest irgendwie nachvollziehbar. Die Förderung der Landschaftspflege und Kleindenkmäler unterstützt mit Landwirtschaft, Handwerk und Tourismus gleich mehrere Wirtschaftskreisläufe. Eine verhältnismäßig sehr kleine finanzielle Maßnahme trägt hier nicht unwesentlich dazu bei, strukturschwaches Berggebiet zu erhalten, sanften Tourismus zu stärken und zugleich Erholungsraum zu pflegen, welchen viele sehr gerne in Anspruch nehmen”, so die Arbeitsgemeinschaft für die Schindeldächer mit Arbeitsgruppe, Gemeinde, bäuerlichen Vertretern, Handwerk und Tourismus.
“Aber die Uhr schlägt hier bereits fünf Minuten nach zwölf, denn allein 2018 wurden z.B.: in der KG. St. Nikolaus 9 Holzschindeldächer durch Ziegeldächer ersetzt. Wollen wir als Gesellschaft dieses unser aller Kulturgut mit Holzschindeldächern, Holzzäunen, Waalen, Trockenmauern usw. erhalten, dann braucht es dazu ein klares Bekenntnis, welches neben finanziellem Ausgleich auch noch begleitender und motivierender Maßnahmen bedarf”, fährt die Arbeitsgemeinschaft für die Schindeldächer fort.
“Mit aller Deutlichkeit und Entschiedenheit möchten wir mitteilen, dass wir mit dieser Entscheidung, welche wir mit großem Bedauern und Verwunderung aus der Presse (Dolomiten vom 22.12.2020) entnehmen mussten, absolut nicht einverstanden sein können. Nach jahrelangen Bemühungen um die Erhaltung dieser so typischen, charakteristischen Bauelemente in unserer Landschaft, eine schöne Bescherung. Wir sind überzeugt, es ist mehr als gerechtfertigt, die immer weniger werdenden Idealisten zu unterstützen, welche überhaupt noch bereits sind, diese Tradition mit großem Arbeitseinsatz auszuüben und zu pflegen. Unser eindringlicher Appell und unsere Bitte ist es, diese Entscheidung nochmals zu überdenken, damit nicht einzigartiges bäuerliches Kulturgut unwiederbringlich verloren geht”, abschließend die Arbeitsgemeinschaft für die Schindeldächer mit Arbeitsgruppe, Gemeinde, bäuerlichen Vertretern, Handwerk und Tourismus.