Von: luk
Bozen – Die Umsetzung einer nachhaltigen Lebensmittelpolitik in Europa ist am Freitag, den 22. September 2017 Thema eines Runden Tisches am Campus Bozen. LH Arno Kompatscher hat erst kürzlich im Europäischen Ausschuss der Regionen in Brüssel eine Initiativstellungnahme zu einer nachhaltigen EU-Lebensmittelpolitik abgegeben.
Nachhaltigkeit in all ihren Varianten – ökologisch, sozial und ökonomisch – ist ein Bereich, mit dem sich die Forschung der Freien Universität Bozen in Zukunft befassen wird. Daher findet anlässlich der Feierlichkeiten im Rahmen der 20-Jahrfeier der unibz am 22. September ein Runder Tisch zu diesem umfassenden Thema statt. Diese Diskussion ist Teil einer dreitägigen Konferenz über Lebensmittelwissenschaften und -Technologie mit dem Titel Entwicklungen in der italienischen PhD-Forschung für Lebensmittelwissenschaften, Technologie und Biotechnologie. Die Rai-Südtirol-Journalistin Carmela Marsibilio wird diesen Runden Tisch moderieren und begrüßt LH Arno Kompatscher und Rektor Prof. Paolo Lugli sowie Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg und Prof. Vincenzo Gerbi, Präsident der SISTAL (Italienische Gesellschaft für Lebensmittelwissenschaften und –Technologien) als ihre Gäste.
Das zentrale Thema dieser öffentlichen Diskussion ist die Entwicklung einer Europäischen Politik, die der Bevölkerung Nahrungsmittel und Wasser, umweltfreundliche Dienstleistungen im Lebensmittelbereich (Bio-Produkte, traditionell und regional hergestellte und qualitativ hochwertige Produkte) gewährleistet und eine gesunde Ernährung und Bekämpfung von Fettleibigkeit vorsieht, wie sie in der Initiativstellungnahme von LH Arno Kompatscher im Frühjahr in der Fachkommission für Natürliche Ressourcen und Landwirtschaft (NAT) im Ausschuss der Regionen (AdR) präsentiert wurde.
Matteo Scampicchio, Professor für Lebensmitteltechnologie an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik und Organisator dieser öffentlichen Diskussion hat gemeinsam mit dem Forscher Georg Miriburg die Stellungnahme Kompatschers erarbeitet. Das Dokument mit dem Titel „Auf dem Weg zu einer nachhaltigen EU-Lebensmittelpolitik, die Beschäftigung und Wachstum in Europas Regionen und Städten schafft” wurde mit 100 Mitgliedern der Fachkommission diskutiert, in der Plenarversammlung im Ausschuss der Regionen genehmigt und an die Europäische Kommission weitergeleitet. Mit dieser Initiativstellungnahme möchte der Landeshauptmann dazu anregen, die notwendigen Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Lebensmittelversorgung und zur gesunden Ernährung einzuleiten. Darüber hinaus fordert er einen Leitfaden mit unterstützenden Maßnahmen zur Entwicklung neuer regionaler Geschäftsmodelle beispielsweise für den regionalen und kleinbäuerlichen Bereich.
„Derzeit wird leider keine nachhaltige Ernährungspolitik in der EU betrieben“. Laut Prof. Matteo Scampicchio wollte die EU-Kommission dieses Thema schon 2014 in Angriff nehmen, es wurde jedoch wieder von der Agenda gestrichen. „In der Diskussion geht es darum, welche konkreten Möglichkeiten wir in unserer Region im Bereich der Lebensmittelpolitik haben – nicht nur was den Bereich der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung betrifft, sondern auch in Bezug auf die Gesundheit, die Kultur und das Wachstum als Ganzes“.