Von: mk
Dietenheim – Die Herbsttagung an der Fachschule für Land-, Hauswirtschaft und Dietenheim stand im Zeichen der Gesundheitsförderung.
“Gesundheit ist ansteckend”, sagt Theodor Dierk Petzold. Folgt man dem Grundgedanken des Referenten, könnte man fortsetzen “und Ansteckung geschieht über Kommunikation”. Der Arzt und Lehrbeauftrage der Medizinischen Hochschule Hannover gestaltete den Herbst-Gesundheitstag an der Fachschule für Land-, Hauswirtschaft und Ernährung in Dietenheim. Mit dem Thema konnten über 90 Besucher angesprochen werden. Eingeladen haben das Deutsche Schulamt – Bereich Innovation und Beratung, der Sanitätsbetrieb Bruneck, der Schulverbund Pustertal und die Fachschule.
Nach den Grußworten von Christine Gasser vom Bereich Innovation und Beratung im Deutschen Schulamt und durch das Organisationsteam – Andreas Huber vom Psychologischen Dienst, Josef Kühebacher vom Schulverbund Pustertal, Bernadette Mayr von der Fachschule und Theodor Seeber vom Pädagogischen Beratungszentrum – übernahm Theodor Dierk Petzold die Gestaltung des Tages.
Die Salutogenese ist die Wissenschaft von der Annäherung an die Gesundheit und an attraktive Gesundheitsziele. Kommunikation ist das Mittel, um diese Ziele zu erreichen. Dem liegt der Gedanke zugrunde, dass Menschen immer nach körperlicher, seelischer und geistiger Stimmigkeit streben. Und sie tragen Ressourcen und die Fähigkeit in sich, die einzelnen “Anteile” in Übereinstimmung zu bringen. Selbstregulation heißt der Fachbegriff hierfür.
Als Orientierungshilfen trägt der Mensch zwei neurobiologisch grundgelegte Motivationssysteme in sich: den Annäherungs- und den Abwendungsmodus. Im Annäherungsmodus sucht der Mensch seine Bedürfnisse zu befriedigen und nähert sich dem Kohärenzgefühl an. Er sucht Gesundheit, Wohlbefinden, Sicherheit, Vertrauen und Zugehörigkeit. Im Abwendungsmodus versucht er Unangenehmes und Befürchtetes, wie Ohnmacht, Isolation, Krankheit, Schmerz und Verletzung zu vermeiden. Die salutogene Kommunikation strebt danach, den Menschen mit seinen Annäherungszielen in Verbindung zu bringen, dadurch die Gesundheit und die “stimmige Verbundenheit” zu stärken und das Wohlbefinden und die Lust am Leben zu steigern. Sie aktiviert die Ressourcen im Menschen und setzt ihn in die Lage, sein Leben selbst “in die Hand zu nehmen”.
Im Wechsel zwischen Vortrag und kurzen Reflexionseinheiten fand ein reger Austausch zwischen den Disziplinen Bildung und Gesundheitswesen statt, worauf die Veranstalter großen Wert legen.
Da auch gesundes und gutes Essen zu den Annäherungszielen der Salutogenese gehört, bereiteten die Fachschülerinnen ein schmackhaftes Mittagsbuffet vor und boten es im Speisesaal der Schule den Tagungsgästen an.