Von: luk
St. Georgen / Pustertal – Am letzten Juliwochenende gab es in St. Georgen an der Ahr allen Grund zur Freude: Mit einem dreitägigen Fest wurde die Wiedergründung der örtlichen Schützenkompanie gefeiert. Entstanden ist die Idee zur Gründung einer “Jergina” Kompanie bereits vor drei Jahren beim Festakt zum Jubiläum „100 Jahre Schützenfahne St. Georgen“, und tatsächlich konnte Landeskommandant Elmar Thaler im Dezember 2014 bei der offiziellen Gründungsversammlung 23 Mitglieder angeloben. Nun fand das offizielle Gründungsfest statt.
Den Auftakt bildete der „Große Österreichische Zapfenstreich“ am Samstagabend, aufgeführt durch die Musikkapelle St. Georgen und die Ehrenkompanie Imsterberg aus Nordtirol. Ein imposantes Bild bot den Teilnehmern sich am Sonntag: Mehr als 1500 Schützen und Marketenderinnen, 115 Fahnenabordnungen und unzählige Freunde und Gäste aus der Umgebung und dem ganzen historischen Tirol und Bayern waren dem Aufruf der „Jergina“ Kompanie gefolgt.
Die Treue zur Heimat sei ein Grundwert; der Väterglaube, so Landeskurat P. Christoph Waldner OT in seiner Predigt, sei jedoch das Wichtigste für einen Schützen. Musikalisch umrahmt wurde die Messe von der Musikkapelle St. Georgen; das Kommando oblag Bezirksmajor Haymo Laner. Die Ehrensalven feuerte die Ehrenkompanie Prettau ab.
Der weltliche Teil wurde aufgrund des schlechten Wetters ins Festzelt verlegt. Zahlreiche Ehrengäste waren der Einladung gefolgt, allen voran Landeshauptmann Arno Kompatscher, NR-Abg. Hermann Gahr, zahlreiche Landtagsabgeordnete und LKdt. Mjr. Elmar Thaler mit Vertretern der Bundesleitung. Der Hauptmann der Schützenkompanie St. Georgen, Werner Pramstaller, dankte allen Mithelfern und Gönnern, der Partnerkompanie Imsterberg und nicht zuletzt der Dorfbevölkerung.
Bürgermeister Roland Griessmair sprach von einem Freudentag für St. Georgen und das Ehrenamt. „Wenn nach über hundert Jahren Zugehörigkeit zu Italien eine neue Kompanie gegründet wird, ist das ein Zeugnis dafür, dass wir uns unsere Eigenständigkeit bewahren konnten“, so Griessmair.
Landeshauptmann Arno Kompatscher betonte, wie wichtig es sei, Werte selbstbewusst zu leben. „Wir erinnern uns an die Unrechtsgrenze am Brenner, die in den letzten Monaten wieder spürbar wird. Es liegt an uns, dass diese Grenze wieder verschwindet. Gemeinsam mit allen Landesteilen können wir Tirol leben, in einem Europa der Völker“, so der Landeshauptmann.
Der Nationalratsabgeordnete Hermann Gahr überbrachte die Grüße des Landeshauptmannes Günther Platter und des Vaterlandes Österreich.
Den Abschluss des offiziellen Teils bildete schließlich die Rede des Südtiroler Landeskommandanten: „Wir Schützen tun unsere Arbeit, weil wir überzeugt sind, dass es die tirolische Komponente heute mehr denn ja braucht.” Es sei manchmal auch notwendig, den Finger in offene Wunden zu legen und Fehlentwicklungen in der Politik aufzuzeigen. Letztendlich ziehen wir aber alle an einem gemeinsamen Strang”, so Elmar Thaler.