Von: mk
Burgeis – Ein gesunder Schutzwald ist für Siedlungen, Infrastrukturen und Landwirtschaftsgebiete von großer Bedeutung. Der Wald schützt den Lebensraum des Menschen vor Naturgefahren wie Muren oder Lawinen, er bewahrt den Boden vor Erosion und ist auch wichtig für den Hochwasserschutz. “Schutzwaldpflege ist Vorbeugung”, unterstrich gestern Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler, der auch in seiner Funktion als für den Bevölkerungsschutz und die Gemeinden zuständiger Landesrat auf die enorme, zunehmende volkswirtschaftliche Bedeutung des Schutzwaldes hinwies. Deshalb, führte er aus, gelte es, in Vorbeugung zu investieren, um nach Schadensfällen nicht ausgleichen zu müssen.
Die von Lärche dominierten Schutzwälder im Vinschgau befinden sich in einem schlechten Zustand, über ein Drittel ist älter als 100 Jahre: Amtsdirektor Mario Broll und sein Stellvertreter Georg Pircher vom Forstinspektorat Schlanders haben das Projekt LärchenSchutzWald Vinschgau vorgestellt, das neben einer Datenerhebung und einer Maßnahmenplanung für die kommenden zehn Jahre auch verstärkte Bewusstseinsbildung zum Ziel hat. Für das nächste Jahrzehnt sind über elf Millionen Euro für Schutzwaldsanierungen notwendig; davon werden über zwei Millionen Euro für Aufforstungen und Durchforstungen und neun Millionen Euro für technische Maßnahmen veranschlagt. Am meisten fallen dabei neue Wildzäune zur Verjüngungssicherung, Bau und Instandhaltung von Forstwegen sowie Lawinenschutz durch Holzbauwerke ins Gewicht. Die Bevölkerung wurde vor drei Jahren durch eine Tagung informiert, bei einem Schutzwald-Campus am Watles konnten alle bei der Schutzwaldsanierung mithelfen. Vor zwei Jahren wurden von einer Versicherungsgesellschaft 10.000 Bäumchen zur Aufforstung und Nachbesserung in Lärchenwäldern in Schlinig zur Verfügung gestellt.
Die Fachschule Fürstenburg hat nun als Patin die Schutzwaldpflege in drei Waldbeständen in der Gemeinde Mals übernommen. Die zweiten bis vierten Klassen werden in diesen Waldbeständen für die nächsten drei Jahre Fachthemen vertiefen und Arbeiten wie Baumpflanzungen im Wald durchführen. Diese Patenschaft, betonte der stellvertretende Amtsdirektor Pircher, sei ein glänzender Mosaikstein innerhalb des Schutzwald-Projektes.
Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler hat gestern mit den Eigenverwaltungen von Mals und Planeil als Waldeigentümer, Amtsdirektor Mario Broll und seinem Stellvertreter Georg Pircher und der Direktorin der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg Monika Aondio diese Schutzwald-Patenschaft besiegelt. Schullandesrat Achammer hatte das Patenschafts-Dokument bereits vorab unterzeichnet.