Von: luk
Bozen – Die Süd-Tiroler Freiheit kritisiert in einer Landtagsanfrage vom 23. März das Integrierte Diplomstudium der Rechtswissenschaften an der Uni Innsbruck als “extrem unzulänglich”.
Die Südtiroler HochschülerInnenschaft verurteilt die Art und Weise, “wie in der Landtagsanfrage das Jus-Studium an der Universität Innsbruck angegriffen und die Studierenden verunglimpft werden”: „Die STF stempelt die vielen SüdtirolerInnen, welche in Innsbruck das italienische Recht studieren, pauschal als zweitklassig ab und mehr noch: Sie werden geradezu als gemeingefährlich für die Zukunft der Autonomie eingestuft“, so Matthias von Wenzl, Vorsitzender der sh.asus. “Die patriotische Landtagsfraktion geht davon aus, dass die Absolventen des italienischen Rechts unfähig sein werden, die Autonomie juristisch fortzuentwickeln, da sie im Vergleich zu in Italien studierenden Personen im Verfassungsrecht ungebildet seien.” Dazu Julian Nikolaus Rensi, Präsident der Innsbrucker Außenstelle der sh.asus: „Das ist eine respektlose und diffamierende Aussage den Studierenden gegenüber, sie verkennt jegliches intellektuelles Potenzial.“ Zudem werde kurzerhand ignoriert, dass gerade an der Uni Innsbruck das Autonomierecht studiert und analysiert werde. Es sei verwunderlich, dass deklarierte Anhänger des einen Tirol jenes Studium frontal angreifen, welches bester Ausdruck der geistigen Landeseinheit ist.
„Eine Sache ist, über die Studienordnung zu diskutieren, und etwas anderes, Unterstellungen in die Welt zu setzen, weil man offensichtlich nicht mit der Ernennung einer gewissen Person in der 6er- bzw. 12er-Kommission leben kann“, unterstreicht von Wenzl. Das Institut für Italienisches Recht erfülle vielmehr eine bedeutende Funktion in der Bildung des juristischen Nachwuchses des Landes, sei in Hinblick auf die besonderen Anforderungen Südtirols konzipiert und stelle auch den Austausch mit Universitäten in Italien sicher. Einige Innsbrucker Jus-Studierende haben eine online-Petition gestartet, mit der sie ihre Empörung über die Landtagsanfrage ausdrücken. Die sh.asus dazu abschließend: „Es ist klar, dass unsere KollegInnen die volle Solidarität aller Studierenden SüdtirolerInnen genießen.“ Objektiv gebe es derzeit zwar ganz andere Probleme, solch „taktlose“ Aktionen dürfe man aber nicht unkommentiert hinnehmen.