Komponist Albert Mayr im Alter von 80 Jahren verstorben

Sohn von Josef Mayr-Nusser ist tot

Montag, 29. Januar 2024 | 09:47 Uhr

Von: mk

Bozen – Im Alter von 80 Jahren ist der Komponist Albert Mayr verstorben. Er ist der Sohn von Josef Mayr-Nusser, der nach seiner Weigerung, den sogenannten Führereid zu leisten, dem Nationalsozialismus zum Opfer gefallen war.

Josef Mayr-Nusser gilt als Südtiroler Leitfigur des Widerstands gegen die NS-Unrechtsherrschaft und ist Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Bozen. Am 18. März 2017 wurde er als Märtyrer seliggesprochen.

Sein Sohn Albert Mayr wurde ebenfalls in Bozen geboren, und zwar am 1. August 1943. Als sein Vater von der SS abgeführt wurde, war er erst ein Jahr alt, schreibt die Nachrichtenagentur Ansa. Josef Mayr-Nusser verstarb am 24. Februar 1945 auf dem Weg ins Konzentrationslager Dachau bei Erlangen in einem Viehwaggon an den Folgen der Haft.

Im Jahr 2017 nahm Albert Mayr an der Zeremonie der Seligsprechung teil. Er hat Komposition im Konservatorium Monteverdi in Bozen und anschließend in Florenz studiert. Seinen Abschluss erlangte er im Jahr 1965.

In den 1960-Jahren hat er mit Pietro Grossi in Florenz zusammengearbeitet. Im Jahr 1975 kam es zu einer Kollaboration mit dem kanadischen Komponisten und Klangforscher Murray Schafer im Rahmen des “Word Soundscape Project”.

Sein künstlerisches, theoretisches und didaktisches Schaffen fokussierte sich auf die akustische Landschaft und die Ästhetik der Zeit. Alber Mayr hat digitale Musik, aber auch für Gesang, für Performance-Kunst und Installationen, für Film und filmische Opern, für Mail Art sowie öffentliche Partituren und Klangkunstwerke komponiert.

“Albert Mayr hat sich zeitlebens intensiv mit dem Vermächtnis seines Vaters auseinandergesetzt und stets darauf geachtet, dessen Gedenken in die Gegenwart zu tragen”, heißt es in einer Aussendung der Diözese. Bischof Ivo Muser würdigt den Verstorbenen als einen Menschen, der das geistige Erbe seines Vaters mit Integrität und Weitsicht bewahrt habe.

Bezirk: Bozen