Von: luk
Als Klimaarchiv bietet die Conturineshöhle Einblick in die Entwicklung der Dolomiten über Millionen Jahre. Bei einem Vortrag am Freitag erfährt man mehr dazu.
Fachleute bezeichnen die Conturineshöhle auf 2800 Metern Meereshöhe im Fanesgebiet als Klimaarchiv der vergangenen Millionen Jahre. Warum die Fundstelle des Höhlenbären Ursus ladinicus diesen Namen verdient und welche Informationen dazu die jüngsten Forschungsergebnisse liefern, erklärt Christoph Spötl, Geologe und Professor am Institut für Geologie der Universität Innsbruck bei einem Vortrag am kommenden Freitag, 6. Oktober um 21.15 Uhr im Vereinshaus J.B. Rinna in Sankt Kassian im Gadertal. Der Eintritt ist frei.
Spötl wird dabei die großflächigen Sinterbildungen und die Tropfsteinformationen beschreiben, die sich besonders im hinteren Teil der Höhle befinden. Diese bergen für die Dolomiten einmalige Aufzeichnungen der Umwelt- und Klimabedingungen erdgeschichtlicher Zeiten, also lange bevor der Höhlenbär hier überwinterte. Die in Stein konservierte Informationen zu heben und zu entziffern, hat sich ein internationales Geologenteam unter Spötls Koordination zum Ziel gesetzt: Mittels Diamantbohrer durchbohrten sie die bis zu drei Meter dicken Schichten, schnitten die so gewonnenen zylindrischen Bohrkerne auf, polierten sie und analysierten sie mit verschiedenen physikalischen und geochemischen Methoden.
Am Freitagabend kann im Vereinshaus von Sankt Kassian auch die Ausstellung “Die geheimnisvolle Höhlenwelt der Dolomiten” des Museum Ladin Ursus ladinicus besucht werden: Sie präsentiert kürzlich entdeckte, wissenschaftlich relevante Höhlen in den Dolomiten und die jüngsten Ergebnisse der Forschungsarbeit an der Conturineshöhle und läuft noch bis einschließlich Dienstag, 10. Oktober 2017. Der Eintritt ist frei.