Von: mk
Ritten – Von vergangenem Freitag bis gestrigem Sonntag beschäftigten sich Paare aus Süd- und Nordtirol im Haus der Familie am Ritten mit ihrer Beziehung. Sie hörten zu, diskutierten miteinander, gestalteten eine Segensfeier und lernten sich beim Fechten auf neue Art kennen. Die Einheit mit Arne Schneider, dem Leiter des Stuttgarter Instituts für Stabfechten war die wohl ungewöhnlichste Einheit dieser drei Tage. Aber alle Workshops und Gespräche förderte bei den Paaren ein Bewusstsein für Dankbarkeit, Zeit, Grenzen und Bedürfnisse in der Beziehung.
Südtirols Familienseelsorger Toni Fiung lud die Paare zur Auftakteinheit am Freitag ein, zurück zu schauen und einander mitzuteilen, was ihnen gut tue und wo sie ihre Grenzen hätten. Am Samstag ging es besonders beim Fechten lebendig zu: Die Paare trafen mit Stäben aufeinander, spürten beim Berühren Distanz und Nähe, Respekt und Verantwortung. Manche Paare möchten die Erfahrung des Fechtens wiederholen. Andere spürten, dass Themen in der Beziehung Vertiefung brauchen. Die österreichischen Erwachsenenbildner Klemens und Petra Hafner bearbeiteten in ihrem Workshop am Samstag vor allem das Thema Dankbarkeit.
Die Segensfeier am Samstagabend bestärkte die Paare, den Gedanken eines liebenden Gottes als Ressource in ihr Leben zu integrieren. Die Leiterin des Wiener Instituts für Logotherapie Boglarka Hadinger wies in ihrem Vortrag am Sonntag auf die Bedeutung und Veränderung von Liebe hin: Anfangs sei ein starkes Gefühl von Verliebtsein vorhanden. Doch dabei könne es nicht stehenbleiben: Liebe brauche Entscheidung, Zeit, Zusage und Verwandlung. Das brächte Höhen und Tiefen mit sich, die Paare immer wieder herausforderten, genau hinzuschauen.
Toni Fiung fungierte als Referent, Leiter der Segensfeier und Moderator des Seminars. Er bekam allseits die Rückmeldung, dass die Paare bestärkt aus dem Festival hervorgegangen seien. Diese drei Tage seien eine Möglichkeit der Prävention und Stärkung für Paararbeit gewesen. Gehe es den Paaren gut, so gehe es der Familie gut und gehe es den Eltern gut, so gehe es auch den Kindern gut, so Toni Fiung.