Erste Ausgabe für 2022 stellt innovative Menschen und Initiativen in den Fokus

Start ins neue zebra.Jahr

Montag, 14. Februar 2022 | 12:07 Uhr

Von: mk

Bozen – Das Team der Straßenzeitung zebra. startet mit neuer Ausgabe, neuen Straßenausweisen und erstem Podcast-Format ins neue Projektjahr

Endlich ist sie auf Südtirols Straßen zu finden: „Pioneers – Von Vordenkern, Visionärinnen und Wegbereiter*innen“ titelt die neue zebra.Ausgabe, die vom 10. Februar bis zum 10. März auf Südtirols Straßen zu finden sein wird. Es ist die erste Ausgabe der Straßenzeitung im Jahr 2022 nach der Winterpause und wird von rund 60 Männern und Frauen verkauft, die derzeit keine andere Einkommensmöglichkeit haben. Erkenntlich sind die Verkäuferinnen und Verkäufer an in ihren neuen gelben zebra.Ausweisen mit Namen und Registrierungssummer. Beim kürzlichen Semestertreffen der OEW-Organisation für Eine solidarische Welt in Brixen haben die Verkäuferinnen und Verkäufer, die Redaktion und die Sozialarbeiterinnen gemeinsam ihre Projektziele fürs anstehende Jahr definiert.

zebra.Sozialarbeiterin Francesca Parisi, die die Verkäuferinnen und Verkäufer auf der Straße und bei bürokratischen Angelegenheite unterstützt, erklärt: “Wir sind mit den Resultaten des letzten Jahres sehr zufrieden. Trotz der Covid-Situation haben es einige Verkäuferinnen und Verkäufer geschafft, eine feste Arbeit zu finden und konnten so ihren Projektplatz an Personen weitergeben, die es dringend notwenig hatten.” Auch für sie soll zebra. im besten Fall ein Sprungbrett in die Südtiroler Arbeitswelt werden.

Wie wichtig die Unterstützung durch die Sozialarbeit ist, bestätigte zebra.Verkäufer Stanley Kelechi Elechi, der beim Treffen seinen neuen gelben zebra.Ausweis abholte: “Während der Lockdown-Phasen in den vergangenen Jahren war zebra. meist unsere einzige Einkommensquelle. Aber auch die konstante Unterstützung durch die Sozialarbeiterinnen bei bürokratischen Problemen und bei der Arbeits- und Wohnungssuche war und ist überlebenswichtig.”

Heißestes Thema des Treffens blieb die Wohnungssuche. Matthäus Kircher, Geschäftsführer der OEW, betonte: „Die Entwicklung der letzten Jahre hat dazu geführt, dass es für marginalisierte Menschen in Südtirol – aber nicht nur – fast unmöglich geworden ist, eine leistbare Wohnung zu finden. Umso mehr werden wir uns 2022 dem Thema widmen.“

Um auch der treuen Leserschaft gerecht zu werden, hat sich die zebra.Redaktion indess gut auf das kommende Jahr vorbereitet: Geplant ist wieder eine Kinderausgabe, die „zebra.Kidz“, eine Kooperation mit der Designfakultät der Universität Bozen, eine Schulzebra in Kooperation mit einer Sterzinger Oberschule und ein monatliches Podcast-Format, das „zebra.Backoffice“, bereits zu finden auf Spotify (Spotify-Link: https://open.spotify.com/show/5s85ficImd2oeICiUTmitO). Der Podcast ermöglicht erstmals einen Blick hinter die Kulissen des Zeitungsmachens und ergänzt die aktuelle Ausgabe um die eine oder andere Anekdote.

zebra. im Februar: „Pioneers“

Die erste zebra.Ausgabe für 2022 stellt innovative Menschen und Initiativen in den Mittelpunkt: das erste Housing-First-Projekt Italiens in Bologna; das Projekt „La lana lunatica“, für das Großmutter, Mutter und Tochter im Val di Peio ein altes Strickhandwerk wiederbeleben; Maria Lobis, Gründerin von Novo-bio und sfuso; Mariasilvia Spolato, die in den 1970er Jahren einen hohen Preis für ihren Einsatz für die Rechte von LGBTQAI+ zahlte; Lucky Aretuemhen, zebra.Verkäufer, der über seine Herausforderungen auf der Straße spricht. Sie und viele weitere Wegbereiter*innen werden in der zebra.Ausgabe portraitiert, die vom 10. Februar bis zum 10. März auf Südtirols Straßen zu finden ist.

Was ist zebra?

Seit 2014 gibt die OEW-Organisation für Eine solidarische Welt aus Brixen die Straßenzeitung zebra. heraus. Die aktuelle Ausgabe wird von rund 60 Verkäufer*innen verschiedener Nationen angeboten. Sie sind bei der OEW registriert und an ihren gelben zebra.Ausweisen erkennbar. Tag für Tag sind sie in ganz Südtirol unterwegs und verkaufen die Zeitung zum Preis von drei Euro. Davon fließt die Hälfte in die Produktion, eineinhalb Euro bleibt ihnen selbst. Die Inhalte der Zeitung werden von engagierten ein- und zweiheimischen Freiwilligen erarbeitet und lenken den Blick auf gute Nachrichten, auf ermutigende Geschichten, auf kleine Taten mit großer Wirkung, auf besondere Menschen in und aus Südtirol.

Der Verkauf der Straßenzeitung bietet marginalisierten Menschen, die kaum Zugang zum Arbeitsmarkt haben, eine sinnvolle Tätigkeit und eine kleine Verdienstmöglichkeit auf Augenhöhe. zebra.Verkäufer*innen betteln nicht, sondern bieten ein Produkt an, das ihnen Zugang zur Südtiroler Lebens- und Arbeitsrealität, Selbstvertrauen, Anerkennung und Würde ermöglicht.

Seit 2017 bietet das Projekt zebra.Support schnelle und unkomplizierte Hilfe für Verkäuferinnen und Verkäufer in Notsituationen. Langjährigen Verkäuferinnen und Verkäufern wird durch Fortbildungen und intensive Begleitung der Einstieg in die Arbeitswelt erleichtert. Das Projekt kann durch eine Spende auf das OEW-Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Südtirol, IBAN: IT 68 S 08307 58221 000300004707, Überweisungsgrund: „zebra.Support“, unterstützt werden.

Bezirk: Bozen