Schutz der Kulturlandschaft

Stiftung Steinkeller fördert drei historische Bauernhöfe

Dienstag, 31. Oktober 2023 | 20:04 Uhr

Von: ka

Bozen – Bei schönstem Herbstwetter fand am 27. Oktober am Hatzes-Hof in Lajen eine feierliche Übergabe von Förderbeiträgen an die Besitzerinnen und Besitzer von drei geschichtsträchtigen Höfen statt. Diese Auszeichnung würdigt die bedeutende Rolle, die diese Gebäude in der kulturhistorischen Landschaft Südtirols spielen, sowie das Engagement der Besitzer für ihre Erhaltung und Sanierung.

Gefördert wurde der Hatzes-Hof in Tschöfas selbst: Dieser Hof, bestehend aus einem spätgotischen Kernbau und einer Erweiterung aus dem 18. oder frühen 19. Jahrhundert, wurde 2020 nach einer umfangreichen und sorgfältigen Sanierung von der Besitzerfamilie um Andreas Hofer und Anita Schenk bezogen. Originale architektonische Elemente, wie steingerahmte Türen und abgefaste Balken, wurden geschickt restauriert, während im Obergeschoss hochwertige Ferienwohnungen entstanden.

Stiftung Steinkeller/Die Geförderten und Mitglieder des Stiftungsrates v.l.: Anton Pichler, Andreas Hofer, Anita Schenk, Petra Schwienbacher, Utta Steinkeller, Julia Schwienbacher, Elisabeth Vigl, Siegfried Brugger, Simon Döwa, Georg Mayr

Ebenfalls gefördert wurde der Innergrabenhof in St. Nikolaus im Ultental, ein Erbhof mit einer über 500-jährigen Familientradition. Auf 1.250 Metern Höhe gelegen, umfasst der geschlossene Hof zwei Bauernhäuser, 9 Hektar Wiesen und 13 Hektar Wald. Das ältere der Häuser verfügt über einen beeindruckend alten Keller, der 700 Jahre zurückdatiert. Das jüngere wurde ursprünglich 1882 als Gasthaus erbaut. Der Hof wird heute von den Schwestern Petra und Julia Schwienbacher bewirtschaftet.

Das dritte Förderobjekt ist der in Oberbozen am Ritten gelegene Untermigler-Hof, deren Besitzer Elisabeth Vigl und Simon Döwa bereits viel Bekanntheit über die Herstellung Südtiroler Büffelmozzarella erlangt haben. Bei der respektvollen Sanierung des Hauses wurden zahlreiche historische Elemente, wie eine Balkendecke aus dem Jahr 1616 und bemerkenswerte Fassadendetails aus dem frühen 17. Jahrhundert, sorgfältig erhalten.

Die Übergabe wurde von Mitgliedern des Stiftungsrates begleitet, darunter Präsident Siegfried Brugger mit seiner Frau Utta Steinkeller, deren Verwandte Dr. Viktoria Schulz-Steinkeller mit ihrem Erbe die Stiftung ins Leben rief, Ex-Obmann des Bauernbundes Georg Mayr, Wirtschaftsberater Anton Pichler und Geschäftsführerin Johanna Lieser.

Siegfried Brugger, Präsident der Stiftung Steinkeller, zeigte sich von dem Engagement der Bäuerinnen und Bauern beeindruckt: „Die Vergabe dieser Förderbeiträge ist nicht nur eine Anerkennung der außergewöhnlichen Bemühungen der Eigentümerinnen und Eigentümer, diese historischen Höfe zu erhalten, sondern auch ein Zeichen unserer tiefen Wertschätzung für das kulturelle Erbe Südtirols. Es ist unser gemeinsames Ziel, diese kostbaren Zeugen der Geschichte für kommende Generationen lebendig zu halten.“

KURZPORTRAIT STIFTUNG STEINKELLER

Die Eigenart der Südtiroler Bauernhäuser ist ein Ergebnis jahrhundertealter Wechselbeziehung zwischen dem alpinen Lebensraum und dem darin lebenden und wirtschaftenden Menschen. Ihr geschichtliches Alter stellt eine Bedrohung dar, besonders in Situationen, wo ein Neubau wohlfeiler erscheint als die Sanierung. Mit der Zeit zu gehen, muss aber nicht heißen, die Traditionen zu verwerfen: Die Steinkeller Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die prägenden Merkmale der bäuerlichen Baukultur und Siedlungsform an bedrohten Objekten zu retten und gleichsam als sichtbares Gedächtnis einer mit dem Lebensraum eng verbundenen Kultur lebendig zu halten. Hierfür unterstützt die private Stiftung gemäß des Willens der Stifterin Dr. Viktoria Schulz- Steinkeller (1906-2005) Sanierungsprojekte mit finanziellen Beiträgen.

Weitere Informationen unter stiftungsteinkeller.it

Bezirk: Bozen