Von: mk
Gwangju – Der bekannte „Pusterer“ Künstler Wolfgang Zingerle gewinnt in Zusammenarbeit mit Longega Project aus Zwischenwasser im Gadertal einen mehrmonatigen kulturellen Kunstaustausch in Gwangju in Südkorea.
Am 15. September startete für Wolfgang Zingerle die Reise nach Südkorea. Nachdem der Pusterer Künstler an einer internationalen Ausschreibung des Longega Projektes erfolgreich teilgenommen hatte, wurde er dank seines umfangreichen Repertoires an Kunstwerken aus zahlreichen namhaften Künstlern auserwählt.
Zingerle ist mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Seine Bekanntheit erlangte er mit teilweise kontrovers diskutierten Werken wie zum Beispiel die Vergoldung eines alten Brückenpfahles in der Rienz-Schlucht bei Percha, oder durch seine bekannten gläsernen Kunstwerke, welche er in Zusammenarbeit mit Glasmeistern in den weltbekannten Glashütten von Murano verwirklicht hat.
Der Austausch in Süd-Korea wurde von einer dort lokalen Stiftung namens „Horanggasy Kreative Studio“ finanziert, welche die Absicht verfolgt, Südkorea kulturell auf internationalem Parkett aufzuwerten. Mit der Demokratiebewegung in den 1970-er und 80-er Jahren startete das Land in eine neue Blütezeit. Mittlerweile hat sich die Hauptstadt Seoul zu einer internationalen Wirtschaftsmetropole entwickelt. Die Regierung ist zunehmend bemüht, auch andere Säulen im Land aufzubauen, und investiert in Städten wie Gwangju vor allem in Kultur. Aus diesem Grund wird in dieser Stadt nun vermehrt auf Kunst gesetzt, um langfristig kunstbegeisterte Touristen anzulocken. „Für mich war es eine einzigartige Erfahrung, die fernostasiatische Kultur ist voller interessanter Inspirationen, welche es neu zu entdecken und zu interpretieren galt. Kunst hat weder sprachliche noch kulturelle Barrieren, gerade dies erfüllt mich in meiner Berufung“, so Zingerle.
Wolfgang Zingerle konnte so zum Beispiel in ferne Urwälder reisen, wo er eine alte Technik der Reispapier-Herstellung kennenlernen durfte. Aus diesem speziellen Papier kreierte er dann auch ein Kunstwerk, welches er der Stiftung als Dank widmete. Den Holzrahmen für dieses Werk, der aus südkoreanischem Holz hergestellt wurde, baute er gemeinsam mit einem dort ansässigen Rahmenbauer.
„Die Faszination südkoreanischer Handwerkskunst der Papierherstellung begeisterte mich von Anfang an und ich wollte diese mit meiner europäischen Kultur verschmelzen lassen.“ Heute hängt dieses Werk in der Kunstgalerie der Stiftung.
Durch den Erfolg des Austausches überzeugte Zingerle so sehr, dass er nun die Teilnahme an der internationalen Kunstbiennale in Gwangju 2020 in Aussicht gestellt bekommen hat.
„Mich als Südtiroler Künstler erfüllt es mit Stolz, auch auf internationaler Ebene Anerkennung für meine Karriere zu bekommen, eine Teilnahme an der Biennale in Gwangju wäre nicht nur für mich ein großer Schritt, sondern auch für die Südtiroler Kunstszene“, so Zingerle.