Von: luk
Dorf Tirol – Wie die Kartographie mit Politik und Wirtschaft verbunden ist, zeigt sich auf alten Karten besonders anschaulich. Dazu hat Schloss Tirol nun eine neue Wechselausstellung realisiert, die von 3. Juli bis 21. November zu sehen ist.
Mit Karten wurden Kriege geplant und durchgeführt, Grenzen und Territorien visualisiert, Grenzstreitigkeiten beigelegt und Länder verwaltet; sie sind also keine neutralen Informationsträger, sondern dokumentieren die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse einer bestimmten Zeit und wurden oft als Propagandamedium genutzt. Zudem zeigen viele Karten unter anderem auch Bergbaugebiete, land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen, Industriegebiete, das Straßen- und Eisenbahnnetz sowie Wanderwege und Skirouten. Alte Karten sind deshalb in den vergangenen Jahrzehnten zu einer unverzichtbaren Forschungsgrundlage geworden.
Die von Petra Svatek von der Akademie der Wissenschaften in Wien kuratierte Ausstellung „Symbol, Macht, Bewegung. Tirol im historischen Kartenbild“ bringt in über 80 Karten und Kartenausschnitten, die vor allem aus Tiroler Archiven und Bibliotheken stammen, im Kontext der allgemeinen Entwicklung der Kartographie von der Antike bis ins 20. Jahrhundert die Verbindung von Kartographie, Politik und Wirtschaft am Beispiel von Tirol näher.
Die Themenschwerpunkte sind dabei die Anfänge der Kartographie (16./17. Jhd.), der Blick von außen auf Tirol, Naturkatastrophen und Flussregulierungen, der Beginn der Vermessungen, der Tiroler Fachmann für Vermessungswesen und Kartograf Peter Anich, Landesaufnahmen, Verkehr, Tourismus, Bergbau und Landwirtschaft sowie Krieg und Propaganda.
Die Schau ist von 3. Juli bis 21. November 2021 auf Schloss Tirol zu sehen.