Von: luk
Bozen – Horrorgeschichten und Philosophie – dass beides durchaus zusammenpasst, erfuhren die Teilnehmer am Philosophie-Workshop im Jugendcafé Chillout in Latsch.
Die Verfilmung der gleichnamigen Comic Serie „The Walking Dead“ ist unlängst zum Serienhit und Massenphänomen geworden. Die abenteuerlichen Horrorgeschichten einer Gruppe von Menschen, die die Zombie-Apokalypse überlebt haben sind ein idealer Ausgangspunkt für unzählige philosophische Fragen und Probleme wie: Ist ein Zombie noch ein Mensch? Darf man Zombies töten? Hat das Leben in einer von Zombies bevölkerten Welt noch einen Sinn? Welche Gesellschaftsformen entstehen nach der Zombie-Apokalypse? Gibt es noch eine Moral? Was ist richtig und was ist falsch?
Die Serienausschnitte dienten als Diskussionsvorlage für die philosophische Auseinandersetzung mit René Descartes, Pierre-Simone Laplace, Jeremy Bentham, Martin Heidegger, Jean-Paul Sartre, Thomas Hobbes, Cicero, Immanuel Kant und vielen anderen.
Die spannenden Episoden dieser Serie erlauben zahlreiche aktuelle Bezüge, da sie als Projektionsfläche sämtlicher Fragen dienen, etwa: Was würden wir in einer Ausnahmesituation tun, wie würden wir handeln? Was bedeutet uns unsere soziale Gemeinschaft? Wie würden wir unser Leben gestalten?
Die erste Reise in eine Welt, in der nichts mehr so ist, wie wir es kennen, hat im Jugendcafé Chillout in Latsch begonnen. Die Philosophin Esther Redolfi ist der Einladung des Amtes für Jugendarbeit der Autonomen Provinz Bozen und dem Leiter des Jugendcafés Christian Greis gefolgt und konnte mit einer Gruppe begeisterter Jugendlichen beweisen, dass Fernsehserien, die unterhaltsam sind, durchaus Tiefgang haben und dass Philosophie alles andere ist als eine weltferne, trockene Angelegenheit, die mit der Realität nichts zu tun hat.