Von: mk
Goldrain – Am Sonntag wurde das Tiroler Gedenkschießen am Schießstand von Goldrain feierlich eröffnet. Es steht unter dem Motto „1918/2018: 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg – Zommholtn – Zommstian“.
Hansjörg Ainhauser von der Bundesschießleitung begrüßte die Ehrengäste und Teilnehmer. Gekommen waren ein Großteil der Bezirksschießbetreuer aus Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol.
Ortspfarrer Franz Eberhöfer zelebrierte am Beginn der Feier zusammen mit Schützen aus allen Landesteilen einen Wortgottesdienst. Bei der Heldenehrung feuerten Schützen der Kompanien Latsch, Morter und Goldrain unter dem Kommando von Markus Sachsalber von der Schützenkompanie Latsch eine Ehrensalve ab. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch eine Bläsergruppe der Musikkapelle Goldrain-Morter. Bataillonskommandant Peter Raffeiner hielt die Gedenkansprache, in welcher er einen Rückblick über die Tiroler Geschichte vor 100 Jahren hielt und einen Bogen zu aktuellen Themen wie der doppelten Staatsbürgerschaft und den Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien spannte.
Mit dabei war auch der Welschtiroler Landeskommandant Enzo Cestari. Er ging in seinen Grußworten auf den Ersten Weltkrieg und die damit verbundenen Schwierigkeiten für die Bevölkerung ein.
Landeskommandant Elmar Thaler, der auch den aufgrund weiterer wichtiger Verpflichtungen verhinderten Landeskommandanten des Bundes der Tiroler Schützenkompanien Fritz Tiefenthaler vertrat, sprach in seinen Grußworten über den Angriff der Westmächte im Syrienkrieg in der letzten Nacht: „Man sieht, dass die Menschheit nichts aus der Geschichte gelernt haben. Bei den schweren Kampfhandlungen vor 100 Jahren, welche bei uns stattgefunden haben, haben letztendlich alle verloren, und deshalb ist es wichtig, dass wir heute mit einem Gedenkschießen an diese leidvolle Zeit erinnern.“
Laut Thaler sei es aber noch viel wichtiger, dass wir Tiroler die positiven Aspekte der damaligen Zeit bis heute bewahrt haben: „Damals sind die Tiroler zusammengestanden, als sie sich gegen den eindringenden Feind verteidigt haben. Nördlich, wie südlich des Brenners. Und dies sei auch das Motto des Gedenkschießens. Obwohl das Land Tirol in viele Teile geteilt sei, stünden die Menschen über die Grenze hinweg immer noch zusammen. Darüber freue er sich. Das Gedenkschießen solle laut Thaler dazu führen, dass die Menschen im historischen Tirol zusammenkommen und weiterhin zusammenhalten und zusammenstehen, so wie damals.
Der Mundartdichter Bernhard Brugger trug ein Gedicht über die „weißen Steine“ vor, welche an den Grenzen zwischen Nord- und Südtirol stehen.
Anschließend wurde das Schießen mit einem Schuss der Ehrengäste auf die Gedenkscheibe feierlich eröffnet. Geschossen wird ab heute den ganzen Sommer über abwechselnd an den Schießständen von Goldrain, St. Leonhard i. Pass., St. Lorenzen, Meran, Vils, Mieming, Strengen, Aschau, St. Ulrich a. P., Sillian, Imst und Cadine.