Von: mk
Toblach – Braucht es angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der Vorgaben der EU einen allgemeinen Baustopp? Wie müssen Bau- und Stadtplaner darauf reagieren und wie können Dörfer resilienter, Städte lebenswerter werden? Bei den heurigen Toblacher Gesprächen werden italienische und deutsche Experten und Expertinnen im Euregio Kulturzentrum Toblach diese Fragen gemeinsam mit den Teilnehmenden erörtern.
Von Freitag, 29. September, bis Sonntag, 1. Oktober, werden Fragen eines zukunftsfähigen Bauens und Wohnens im Mittelpunkt der 34. Toblacher Gespräche stehen. Ein hoch aktuelles Thema. Denn: In der EU sollen nach dem Willen des Rates der Mitgliedstaaten ab 2030 nur noch klimaneutrale Wohnhäuser gebaut werden dürfen. Das stellt eine ganze Branche vor große Herausforderungen. Die Vorgaben der EU zielen nämlich darauf ab, den kompletten Gebäudebestand in allen Mitgliedsstaaten bis 2050 emissionsfrei zu machen. Auf viele Eigentümer könnten deswegen mittelfristig aufwendige Sanierungen zukommen.
Standen in den letzten Jahren Themen wie die Solarenergie und Elektromobilität, Agrarökologie und Ernährung, Tierethik, Digitalisierung und Bildung im Mittelpunkt, „so werden wir in diesem Jahr versuchen zu verstehen, wie unsere Städte und Dörfer resilienter, lebenswerter und regenerierbarer werden“, erklärt Karl-Ludwig Schibel, der die Toblacher Gespräche konzeptionell leitet.
Unter den Gästen wird Paola Viganò erwartet, die erste Frau, die als Architektin und Stadtplanerin 2013 den Grand Prix de l’urbanisme erhielt und 2018 mit der Medaglia d’Oro dell’architettura Italiana für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde.
Als Referenten werden Domenico Finiguerra, Mitinitiator der nationalen Bewegung Stop al Consumo del Territorio, Thomas Schuster, Bürgermeister der Südtiroler Gemeinde Rasen-Antholz sowie Luigi Casanova, Ehrenpräsident des Vereins Mountain Wilderness Italia, die über die Olympischen Winterspielen 2024 Mailand-Cortina an der Diskussion teilnehmen.
Sonia Gantioler, senior researcher an der Europäischen Akademie in Bozen, wird das europäische Projekt „Just Nature“ vorstellen, das die Rolle von Natur-basierten Lösungen (nature-based solutions) für die zunehmend akuten Probleme wie Hitzeinseln, Überflutungen nach Starkregen, Luftverschmutzung und schwindende Biodiversität untersucht.
Infos und Anmeldung: www.toblacher-gespraeche.it