Von: mk
Schlanders – Die Sklaverei ist ein oft verdrängtes Element in der Menschheitsgeschichte, doch auch die Lebensbedingungen des modernen Menschen haben neue sinnbildliche und tatsächliche Formen von Sklaverei geschaffen. Der erste Teil, „I’m Singing Black“, ist eine Performance in der Fußgängerzone von Schlanders, erarbeitet von Gianpaolo Chiriacò mit Flüchtlingen und Asylsuchenden in Südtirol.
Im Mittelpunkt steht die Erforschung der Macht der Stimme. Im zweiten Teil kommt mit „Twice the First Time“ des sozialkritischen Hip-Hop Künstlers Napoleon Maddox aus Cincinatti eine wahrhaft unglaubliche Geschichte mit vielschichtigen Bedeutungsebenen auf die Bühne. Maddox erzählt die Geschichte seiner Urgroßtanten Millie-Christine McKoy, einem siamesischen Zwillingspaar, das 1851 in North Carolina in Sklaverei geboren wurde.
Beide wurden bereits als Babys an einen Schausteller verkauft, später entführt und gingen schließlich als “Das achte Weltwunder“ und „Die zweiköpfige Nachtigall“ auf Zirkustour durch die Vereinigten Staaten und Europa. Die Performance vermischt Gesang, Tanz, Film, Poesie und spekulative Fiktion, während sie abwechselnd ins 19. Jahrhundert zurückspringt und Millie-Christine in die Gegenwart bringt.
Der 21. September in Schlanders:
◎ I’M SINGING BLACK ◎
Kuratiert von Gianpaolo Chiriacò
18.00 Uhr – Treffpunkt Bibliothek Schlandersburg, Schlandersburgstraße 6
◎ TWICE THE FIRST TIME ◎
20.30 Uhr – Vetzan, Halle Mair Joseph, Gewerbegebiet Vetzan 14
Mit Napoleon Maddox u.v.a.