Von: bba
Bozen – Im Austausch mit Vertretern der Hospizbewegung hat die Landesrätin die Bedeutung der Begleitung von Sterbenden und Trauernden betont und Unterstützung für eine verstärkte Netzwerkarbeit zugesichert.
Trauer hat viele Gesichter und verändert meist unerwartet, aber oftmals auch radikal das eigene Leben. Um die Begleitung von Trauernden, aber auch um die Sensibilisierung für die Themen Trauer, Sterben und Abschiednehmen kümmert sich in Südtirol unter anderem die Caritas Hospizbewegung. Bei einem Gedankenaustausch mit Soziallandesrätin Waltraud Deeg haben die Leiterin der Hospizbewegung Agnes Innerhofer und Bereichsleiter Guido Osthoff über ihre Tätigkeitsfeld berichtet und über aktuelle Herausforderungen informiert. Zu diesen zählt unter anderem die Begleitung von Menschen, deren Angehörige in einem Seniorenwohnheim leben und aufgrund der coronabedingten Einschränkungen ihre Lieben nicht mehr uneingeschränkt besuchen können. “Gerade dieses Engagement zeigt, wie vielfältig der Aufgabenbereich der Hospizbewegung ist. Diese wertvolle Arbeit gilt es weiter zu stärken und in der Gesellschaft noch stärker als bisher zu verankern”, sagt Landesrätin Deeg.
Insgesamt 200 ehrenamtliche und neun hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten Menschen, die unheilbar krank sind oder auch jene, die mit dem Verlust eines geliebten Menschen konfrontiert sind. “Trauer ist wie ein Labyrinth: Es gibt vielfältige Wege, manchmal auch Irrwege, aber immer gibt es dabei auch einen Ausweg. Wir wollen auf diesem individuellen Weg begleiten und für den Mitmenschen da sein”, beschreibt Agnes Innerhofer den Auftrag der Hospizbewegung.
Seit dem Jahr 1997 gibt es diesen Bereich innerhalb der Caritas. Beratung und Begleitung erhält jeder auf Anfrage, in den Trauercafés oder auch in einer begleiteten Trauergruppe für trauernde Eltern. Ein wichtiges Anliegen sei die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnerorganisationen, berichtet Guido Osthoff, der zuständige Bereichsleiter der Caritas. Dazu zähle beispielsweise auch der “Wünschewagen”, mit dem seit dem Jahr 2017 gemeinsam mit dem Weißen Kreuz unheilbar kranken Menschen letzte Wünsche erfüllt werden. Kooperationen und eine Verstärkung des Netzwerkes im Bereich der Trauerbegleitung und Hospizbewegung sei ein gemeinsames Anliegen, das auch bei Soziallandesrätin Deeg auf Gehör stieß.
“Es gibt bereits mehrere Akteure, die in diesem Bereich tätig sind. Durch eine bessere Vernetzung wollen wir gemeinsam für das Thema der Trauerbegleitung sensibilisieren und dieser wichtigen, überwiegend ehrenamtlich geleisteten Arbeit einen höheren Stellenwert in und für unsere Gesellschaft einräumen”, betont Landesrätin Deeg.