MYFER-Preis verliehen

Trentino-Südtirol als jugendfreundlichste Region Europas ausgezeichnet

Samstag, 17. August 2024 | 11:41 Uhr

Von: mk

Bodø – Die Versammlung der Regionen Europas hat Trentino-Südtirol im Rahmen eines Festaktes in Bodø (Norwegen) für ihr Engagement zugunsten der Jugend ausgezeichnet. Der Preis wurde von Professor Giuseppe Zorzi, Koordinator des Projekts „Schools Beyond Regions and Borders“, entgegengenommen.

Die Region Trentino-Südtirol wurde von der Versammlung der Regionen Europas (VRE) mit dem prestigeträchtigen MYFER-Preis (Most Youth-Friendly European Region) für das europäische Projekt im Bereich der politischen Bildung „Schools Beyond Regions and Borders“ ausgezeichnet, das die Region seit 2021 durch eine Vereinbarung mit der Fakultät für Literatur und Philosophie der Universität Trient unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Michele Nicoletti unterstützt. Der MYFER-Award ist ein Preis, den die VRE (das größte unabhängige Netzwerk der Regionen in ganz Europa, das aus mehr als 270 Regionen aus 33 Ländern und 16 interregionalen Organisationen besteht) alle zwei Jahre an Regionen vergibt, die sich durch Initiativen zugunsten junger Menschen auszeichnen. Das Projekt „Schools Beyond Regions and Borders“ gewann den diesjährigen Preis ex aequo mit einem von der kroatischen Gespanschaft Krapina-Zagorje eingereichten Projekt.

Ziel des von Prof. Giuseppe Zorzi zusammen mit Prof.in Daniela Ferrari (die am Wissenschaftlichen Lyzeum „Leonardo da Vinci“ in Trient unterrichtet) koordinierten Projekts „Schools Beyond Regions and Borders“ ist es, durch den Austausch von Wissen und bewährten Praktiken im Bereich der politischen Bildung die Begegnung und das gegenseitige Verständnis zwischen europäischen Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften zu fördern. Dieses Ziel wird durch halbjährliche Online-Themenreihen in englischer Sprache, die sich an alle Partnerschulen richten, und durch die anschließende Vertiefung der gleichen Themen im Unterricht durch die jeweiligen Kontaktlehrer erreicht. Am Ende eines jeden Schuljahres treffen sich Schüler- und Lehrerdelegationen aus jedem Land in unserer Region, um ihre Arbeit vorzustellen und den Traum von einem in Vielfalt geeinten Europa persönlich zu erleben. Derzeit besteht das SBRB-Netzwerk aus 32 Oberschulen aus zwölf verschiedenen europäischen Ländern, davon zehn Schulen aus unserer Region.

Gerade diese paneuropäische Dimension, die auch die Nicht-EU-Länder des erweiterten Europas wie z. B. Bosnien-Herzegowina berücksichtigt, gehörte zu den Aspekten, die von den Mitgliedern der aus dem VRE-Vizepräsidenten für Jugend, Kultur und Tourismus, Mícheál Ó hÉanaigh, Vertretern des regionalen Jugendnetzwerks der VRE sowie drei vorhergehenden MYFER-Preisträgerregionen bestehenden Jury am meisten geschätzt wurden. Während der Preisverleihung am 15. August in der Kulturhauptstadt Europas 2024 Bodø (Norwegen) hob die Jury unter den Begründungen für die Auszeichnung auch die partizipative und pädagogische Dimension, den Austausch von Wissen und bewährten Praktiken, die Mobilität von Schülern, Schülerinnen und Lehrkräften, die mehrsprachige und interkulturelle Dimension, die Ausgewogenheit der Geschlechter unter den Teilnehmenden, die Altersklasse der Zielgruppe sowie die Einbeziehung von Minderheiten und schließlich die Tatsache hervor, dass auch Jugendlichen aus abgelegenen Gebieten oder problematischen Umfeldern die Möglichkeit zur Internationalisierung geboten wird.

Der Präsident der Region, Arno Kompatscher, brachte seinen Stolz über den Preis zum Ausdruck: „Wir glauben seit Jahren fest an dieses Projekt. Diese Auszeichnung zeugt vom Engagement unserer Region für die Förderung europäischer Werte durch Bildung, Ausbildung und kulturellen Austausch.“ Angelo Gennaccaro, Regionalassessor für europäische Integration, betonte ebenfalls die Bedeutung solcher Projekte für die Schaffung einer gemeinsamen europäischen Identität: „Wir freuen uns sehr, dass unsere Bemühungen im Bereich der politischen Bildung und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf diese Weise anerkannt werden.“

„Diese völlig unerwartete Auszeichnung ist das Ergebnis einer hervorragenden Teamarbeit zwischen der Region, der Universität und allen am Projekt beteiligten Schulen, die in ihrem Wunsch vereint sind, in die kommenden Generationen zu investieren, um zur Bildung aktiver, bewusster und solidarischer europäischer Bürger beizutragen“, fügte Prof. Zorzi hinzu.

Alle Beteiligten hoffen, dass diese Initiative fortgesetzt und auch auf andere Länder erweitert werden kann sowie dass neue pädagogisch-didaktische und kulturelle Ansätze sowohl auf europaregionaler als auch auf europäischer Ebene noch stärker umgesetzt werden.

Bezirk: Bozen

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