Von: luk
Neustift – Die letzte Unterrichtsstunde der Woche nutzten die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule des Schülerheims Kloster Neustift am vergangenen Freitag für einen ganz besonderen Austausch. Die Südtiroler Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Berufsweltmeisterschaften, den WorldSkills in Lyon, die mit herausragenden Erfolgen glänzten, waren eingeladen worden, um von ihren Erfahrungen zu berichten.
Heimleiter Armin Eisendle eröffnete die Veranstaltung und erläuterte, dass bei den WorldSkills junge Fachkräfte aus aller Welt ihr berufliches Können in einer Vielzahl von Disziplinen messen. „Diese reichen von traditionellen Berufen wie dem Bauhandwerk bis hin zu hochmodernen Technologien wie der Mechatronik“, betonte Eisendle.
Im Mittelpunkt standen die Erfahrungsberichte von sechs der zwölf Südtiroler Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Gekommen waren der Maurer Fabian Fischnaller, die Floristin Sarah Götsch, Felix Gostner aus dem Bereich DigitalConstructionBMI, die beiden Landschaftsgärtner Stefan Breitenberger und Tobias Mutschlechner sowie der Tischler Lukas Aschbacher.
Sie alle hatten sich bei Landeswettbewerben für die Teilnahme in Lyon qualifiziert. In ihren Vorträgen wurde deutlich, dass die Freude am Beruf die entscheidende Voraussetzung für beruflichen Erfolg und eine erfolgreiche Teilnahme an solchen Wettbewerben sind.
Herausragend war die Leistung von Fabian Fischnaller, der im Maurerhandwerk die Goldmedaille errang und die Bronzemedaille der beiden Landschaftsgärtner. Während bei Fabian Fischnaller die präzise Ausführung der Arbeiten ausschlaggebend war, war es bei Stefan Breitenberger und Tobias Mutschlechner die Kreativität.
In der anschließenden Fragerunde wurde deutlich, dass der Druck bei diesem internationalen Event sehr groß ist und dass neben der fachlichen Ausbildung auch die mentale Vorbereitung eine wichtige Rolle spielt.
Das Engagement der einzelnen Länder für die WorldSkills ist unterschiedlich. China will unbedingt Erfolge sehen und investiert viel in seine Teilnehmenden. Die Gewinner der nationalen Qualifikation werden für zwei Jahre von ihrem Beruf freigestellt, um sich wie Profisportler voll auf die Vorbereitung konzentrieren zu können. In Südtirol findet das Training neben dem Beruf statt. Unterstützt werden die Teilnehmer von Fachtrainern und einem Teamleiter, der sich vor allem um die mentale Vorbereitung kümmert. Der Einsatz Chinas spiegelt sich im Medaillenspiegel mit 36 Gold-, neun Silber- und vier Bronzemedaillen in Lyon wider. Italien belegte Platz 26, wobei die Südtiroler stolze drei Medaillen für ihr Land erkämpften. Vier Athletinnen und Athleten wurden für ihre überdurchschnittlichen Leistungen mit Exzellenzmedaillen ausgezeichnet.
Die nächste EuroSkills Europameisterschaft findet 2025 in Herning, Dänemark, statt.