Von: ka
Aldein – Was haben das Dolomiten UNESCO Welterbe Bletterbach und der rote Planet Mars gemeinsam? Das zeigt die Fotoausstellung „A travel from Bletterbach to Mars“. Am heutigen Samstag hat ESA-Astronaut Thomas Reiter die Ausstellung am Besucherzentrum GEOPARC Bletterbach in Aldein eröffnet und bei einem Vortrag im Aldeiner Pfarrheim nicht nur über die Ähnlichkeiten zwischen Bletterbach und Mars, sondern auch über die aktuellen Projekte, seine persönlichen Erfahrungen im All und die geplante bemannte Mission der Europäischen Weltraumorganisation gesprochen.
Seit dem Jahr 2016 arbeiten der GEOPARC Bletterbach in Aldein und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) in der Ausbildung von Astronauten für eine Mission zum Mars zusammen. Die Fotoausstellung „A travel from Bletterbach to Mars“ erklärt nun warum: Die Gegenüberstellung von Fotografien der Marslandschaften mit den geologischen Schichten der Bletterbachschlucht zeigt verblüffende Ähnlichkeiten, insbesondere der Gipseinschlüsse und der Sandsteinfolgen. „Mit der Feldforschung bereiten wir unsere Astronauten auf eine bemannte Marsmission vor“, erklärte ESA-Astronaut Thomas Reiter bei der Ausstellungseröffnung am Besucherzentrum GEOPARC Bletterbach in Aldein. „Die Astronauten müssen wissen, welche Gesteine für die Wissenschaft bedeutend sind und daher mit auf die Erde gebracht werden sollen“, so Reiter. Der deutsche ESA-Astronaut Thomas Reiter (61) verbrachte insgesamt 350 Tage im Weltraum und ist damit der europäische Raumfahrer mit der zweitlängsten Aufenthaltsdauer im All nach Alexander Gerst.
In seinem Vortrag am Samstagabend ging Thomas Reiter darauf ein, „was wir machen und was wir in Zukunft tun.“ Unter dem Titel „Die Exploration des Weltraums – aktuelle Höhepunkte und zukünftige Entwicklungen“ berichtete der deutsche Astronaut nicht nur über die Projekte der Weltraumforschung – unter anderem eine bemannte Marsmission in den 2030/40-er Jahren –, sondern auch über seine Aufenthalte auf der russischen Raumstation MIR und der Internationalen Raumstation ISS. Das Gefühl der Schwerelosigkeit, der Blick auf die Erde und der Tagesablauf eines Astronauten waren dabei ebenso Thema wie die Dunkelheit des Alls, die technischen Pannen und die psychischen Herausforderungen. Dabei erklärte der ESA-Astronaut auch die Zusammenarbeit mit dem GEOPARC Bletterbach, gab Einblicke in die Ausbildung der Astronauten und berichtete von der geplanten Anerkennung der Aldeiner Schlucht als Mars Sedimentation Analogue Site. Bereits jetzt ist die Bletterbachschlucht ein offizieller Teil des PANGAEA-Kurses der ESA.
Landeshauptmann Arno Kompatscher freute sich in seinen Grußworten über die ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen dem GEOPARC Bletterbach und der Weltraumorganisation ESA. „Dieses Projekt rückt einmal mehr in unser Bewusstsein, dass wir ein besonderes Land geliehen bekommen haben, das wir an die nächste Generation weitergeben sollen“, so Kompatscher, der an die Aussagen der Astronauten über die Verletzlichkeit unseres Planeten erinnerte. „Das Dolomiten UNESCO Welterbe ist ein Schatz der Menschheit, den es zu bewahren gilt“, betonte der Landeshauptmann anlässlich des 10-jährigen Jubiläums dieser Anerkennung, die Anlass für die heutige Veranstaltung und für die Fotoausstellung ist.
Die Fotoausstellung am Besucherzentrum GEOPARC Bletterbach wurde anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Ernennung der Dolomiten und damit der Bletterbachschlucht zum UNESCO Welterbe organisiert und kann bis 31. Oktober besichtigt werden.