Von: bba
Partschins – Vier Veranstaltungen, bei denen Künstlerinnen und Künstler im Dialog oder performativ „live“ erzählen: Auch die Vortragsreihe artiparlando 2019 kann mit hochrangigen Gästen – Protagonisten und Protagonistinnen der 1950er, 1960er und 1970er Jahre – aufwarten, wie Gerhard Rühm (15. Mai) Tomaso Binga (30. Mai), Berty Skuber (17. Oktober) und Eugen Gomringer (30. Januar 2020). Das „Leitmotiv“ dieser Begegnungen ist die visuelle Poesie, ein Thema, das sich 2019 wie ein „roter Faden“ durch einige Ausstellungen und Projekte des Museion zieht – auch in Zusammenarbeit mit externen Partnern.
Deshalb findet der erste Termin der Reihe am 15. Mai um 20.00 Uhr im Schreibmaschinenmuseum in Partschins anlässlich der Sonderausstellung „REVUE“ mit mehr als 50 Arbeiten konkreter und visueller Poesie aus dem ANS – Sammlung Museion statt. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit zwischen dem Museion und dem Museum in Partschins widmet der Künstler, Komponist und Schriftsteller Gerhard Rühm dem Erfinder der Schreibmaschine Peter Mitterhofer eine Abendveranstaltung. Der Eintritt ist frei.
Dabei stellt Rühm sein neues Buch poetik der schreibmaschine. hommage à peter mitterhofer vor und zeigt mit Monika Lichtenfeld die Performance etude zum maschinenschreiben. Indem er historische Quellen, visuelle Poesie und eine Klangperformance übereinanderschichtet, folgt Rühm unterschiedlichen Episoden aus dem abenteuerlichen Leben von Peter Mitterhofer. Von der Kindheit in Partschins bis zur Arbeit als Zimmermann, von den Auftritten als Bauchredner und Alleinunterhalter in Gasthäusern bis zur Erfindung von Musikinstrumenten und verschiedenen Schreibmaschinen-Modellen: Jede Station in Mitterhofers Leben kommentiert Rühm mit experimenteller und – natürlich – auf einer Schreibmaschine entstandenen Poesie. Gerhard Rühm ist schließlich einer der ersten Künstler, die Anfang der 1950er Jahre das poetische Potential der Schreibmaschine entdeckten. Dieser Abend in deutscher Sprache steht also ganz im Zeichen des Experiments. Der Eintritt ist frei.
Der Band poetik der schreibmaschine. hommage à peter mitterhofer ist im Ritter Verlag erschienen.
Gerhard Rühm (1930, Wien gehört zu den „klassischen“ Autoren der zeitgenössischen österreichischen Literatur. Er studierte Klavier und Komposition an der Staatsakademie in Wien und gehörte zu den Gründern der „Wiener Gruppe“. Seine seit den 1950er Jahren vorgelegten Werke – Lautgedichte, Sprechtexte, visuelle Poesie, Fotomontagen und Publikationsprojekte – ordnen sich in der Grenzregion zwischen Bild und Musik sowie geschriebener und gesprochener Sprache ein. Er erhielt zahlreiche Preise und Anerkennungen, darunter den Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur (1991), den Alice-Salomon-Poetik-Preis (2007) und den Karl-Sczuka-Preis (2015).
In Zusammenarbeit mit dem Schreibmaschinenmuseum „Peter Mitterhofer” und Literatur Lana.