Von: ao
Meran/Brixen/Bruneck/Schlanders – Noch bis Freitag läuft das oew-Filmfestival für Berufs- und Oberschüler/innen, das in diesem Jahr unter dem Motto „True Stories“ steht. Im Rahmen des Festivals der oew-Organisation für Eine solidarische Welt sehen sich in dieser Woche knapp 2.000 Schülerinnen und Schüler die Filme „A United Kingdom“, „Suffragetten“, „Hidden Figures“, „Ein Dorf sieht schwarz“ und „Nur wir drei gemeinsam“ an. Letzterer wurde von einer internen Jury zum Gewinnerfilm gekürt und ist nächsten Montag im Forum Brixen zu sehen.
Die 14. Auflage des fünftägigen oew-Filmfestivals steht in diesem Jahr im Zeichen von wahren Geschichten. Fünf Filme laufen derzeit als Schülervorstellungen in Meran, Bruneck, Brixen und Schlanders. Im Mittelpunkt der Filme, die in deutscher, italienischer und englischer Sprache gezeigt werden, stehen Menschen, die aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts, ihrer politischen Ausrichtung oder ihres sozialen Status ausgegrenzt wurden, für Anerkennung kämpften und dadurch die Gesellschaft nachhaltig verändert haben: „A United Kingdom“ handelt vom botswanischen Thronfolger und einer britischen Büroangestellten, die sich zur Zeit der Apartheid verlieben. Die Geschichte dreier genialer Mathematikerinnen der NASA erzählt „Hidden Figures“. In „Ein Dorf sieht schwarz“ geht es um ein französisches Dorf, das ob der Ankunft des neuen Dorfarztes aus dem Kongo in Aufruhr gerät. „Suffragette“ beleuchtet den Kampf um das Wahlrecht für Frauen in England. Der diesjährige Gewinnerfilm „Nur wir drei gemeinsam“ folgt der Fluchtgeschichte einer iranischen Familie. Mit viel Mut, Entschlossenheit und Humor kämpfen Hibat und seine Frau erst gegen das Schah-Regime, dann gegen die Schergen des Ayatollah Khomeini. Als der politische Druck zu groß wird, bleibt ihnen nur die Flucht ins Ausland, wo sie in den sozialen Ghettos der Pariser Banlieues landen.
„‘Nur wir drei gemeinsam‘ ist nicht nur das Credo der Hauptfiguren des diesjährigen Gewinnerfilms, sondern auch der beste Beweis dafür, dass alles möglich ist, wenn Menschen zusammenhalten“, sagt oew-Geschäftsführer Matthäus Kircher. Diese Botschaft möchte die oew an die knapp 2.000 Schüler/innen weitergeben, die die aktuelle Ausgabe des Festivals besuchen. Seit 14 Jahren lockt es Jahr für Jahr Schüler/innen und Lehrpersonen aus allen Teilen des Landes in die Kinosäle, um sich dort mit anspruchsvollen Filmen und deren Hintergründen auseinanderzusetzen. In den darauffolgenden Wochen kommen Referent/innen der oew in die beteiligten Schulklassen, um gemeinsam mit den Klassen die Thematik der jeweiligen Filme zu vertiefen. „Dieses Konzept des etwas anderen Unterrichts hat sich bewährt. Es bietet Jugendlichen neue Anknüpfungspunkte zu komplexen Themen und verbindet aktives Lernen mit Filmgenuss“, zeigt sich Verena Gschnell, die Verantwortliche für das Festival bei der oew, zufrieden.
Zum Abschluss des Filmfestivals wird der Gewinnerfilm „Nur wir drei gemeinsam“ dem breiten Publikum zugänglich gemacht. Dazu lädt die oew in Zusammenarbeit mit dem Filmclub am Montag, dem 13. November um 20.00 Uhr zur Filmvorführung ins Forum Brixen ein. Der Eintritt kostet sechs Euro, anschließend gibt es einen kleinen Umtrunk.