Von: mk
Bozen – Den Kulturschaffenden hat die Corona-Krise besonders zugesetzt: Immerhin fielen Konzerte und Veranstaltungen gleich am Anfang dem Lockdown und den Abstandsregeln zum Opfer. Doch gerade die Kultur hilft uns, die Krise zu verarbeiten und uns selbst besser zu verstehen.
Bestes Beispiel ist der Fotograf und Filmemacher Andrea Pizzini: Der 43-jährige Salurner zeigte während der Corona-Pandemie mit seinem Projekt “wellenbrecher” die Südtiroler Covid-Intensivstationen von innen. Einzelschicksale dokumentierte er genauso wie die Arbeit der Ärzte und Pfleger im Kampf gegen die Krankheit. Der Einblick war für viele schwer zu ertragen – vor allem, wenn man bedenkt, dass Fake News von leeren Intensivstationen im Internet kursierten.
Bestimmten Personengruppen ist Pizzinis Engagement sauer aufgestoßen. Weil ihm Gewalt angedroht worden war, hat er sogar Anzeige erstattet.
Dabei verdeutlichen gerade seine Videos, wie Menschen durch die Krise über sich selbst hinauswachsen – durch Mitgefühl, durch den Mut, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen und die eigene Einstellung zu ändern, durch eine neue Wertschätzung des Lebens, nachdem Betroffene die Krankheit überstanden haben.
Bestes Beispiel ist Bruno, der nach einem schweren Corona-Verlauf auf der Intensivstation das Leben genießen will und den Pizzini erst kürzlich wieder besucht hat. Was nicht nur Bruno, sondern auch seinen Mitpatienten geholfen hat, war unter anderem seine Liebe zur Musik. Womit wir wieder beim Anfang wären.