Von: bba
Bozen – Zum Weinen schön: Mit Samuel Barbers elegischem Adagio für Streichorchester eröffnet das Haydn Orchester am 13. Oktober einen Konzertabend, der – unter der Leitung des Solisten und Dirigenten Kolja Blacher – mit Mozarts drangvollen vierten Violinkonzert und Haydns 1791 in London entstandener Sinfonie Nr. 95 fortgesetzt wird.
Am Beginn stehen jedoch Wehmut und Emotion: Oliver Stone setzte Barbers erfolgreichstes Stück in Schlüsselszenen seines Vietnam-Films „Platoon“ als Leitmotiv ein, David Lynch ließ seine deformierte Hauptfigur in „The Elefant Man“ zu dieser Musik sterben. Beginn: 20.00 Uhr im Konzerthaus in Bozen.
Kolja Blacher studierte an der Juilliard School, New York, bei Dorothy DeLay und später bei Sándor Végh in Salzburg. Sein programmatisches Spektrum umfasst sowohl Werke für Violine solo von Bach bis Berio, als auch die großen Violinkonzerte des romantischen und klassischen Repertoires, bis hin zu zeitgenössischen Stücken für
Violine und Orchester. Als ein neuer Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit haben sich in den vergangenen fünf Jahren die sogenannten „Play-Lead“ Konzerte intensiv entwickelt, in denen Kolja Blacher – wie am Pult des Haydn Orchesters in Bozen – gleichzeitig als Solist als und Dirigent auftritt.
Blacher hat eine Fülle an prämierten CD-Aufnahmen vorgelegt, wie etwa mit Claudio Abbado, mit dem ihn eine lange künstlerische Beziehung verband. 2013 erschien eine CD mit Schönbergs Violinkonzert, mit dem Gürzenich-Orchester unter Markus Stenz, die die Führung der Bestenliste des Deutschen Schallplattenpreises in der Rubrik „Orchestermusik“ übernahm. Der in Berlin aufgewachsene Sohn des deutsch-baltischen Komponisten Boris Blacher lebt heute noch in seiner Heimatstadt, in der er sechs Jahre als Konzertmeister der Berliner Philharmoniker tätig war, bis er sich endgültig für die solistische Laufbahn entschied.