Von: mk
Brixen/Potsdam – „Traumapädagogik im Südtiroler Kinderdorf“ war der Titel eines sehr gefragten Workshops beim 27. internationalen Spielmarkt „Weniger spielt mehr“ in Potsdam. Bemerkenswert: fünf Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Südtiroler Kinderdorfes leiteten das Weiterbildungsmodul.
Dabei stellten die Referent/innen vor, wie im Südtiroler Kinderdorf mit den Traumata der begleiteten Kindern und Erwachsenen umgegangen wird. Es ging darum den Teilnehmern zu erklären, wie Traumata entstehen, welche Auswirkungen sie auf Menschen haben, wie Betroffene auf Traumata reagieren und was im Gehirn bei den Betroffenen auch in Folge immer wieder passiert. Was geschieht z.B. wenn eine Erzieherin die Badewanne einlaufen lässt, ein Kind dies hört und vollkommen ausrastet? Was passiert bei diesem Kind und wie kann ihm im Alltag geholfen werden? Solche und ähnliche Beispiele stellten die Referenten vor und erklärten wie damit im Südtiroler Kinderdorf damit umgegangen wird. Dazu wurden die spielerischen Methoden aus dem „traumapädagogischen Werkzeugkoffer“ vorgestellt, der von Mitarbeitenden des Kinderdorfs selbst zusammengestellt wurde. Er konnte von den Teilnehmern des Workshops gegen eine freiwillige Spende erstanden werden. „Ich verstehe jetzt besser warum von uns begleitete Kinder immer wieder völlig austicken. Jetzt gebe ich nicht mehr mir oder ihm die Schuld, sondern weiß, dass es mit seiner Traumatisierung zu tun hat. Anhand des Werkzeugkoffers kann ich verschiedene Strategien ausprobieren, damit es meinem Betreuten besser geht,“ sind einige Reaktionen von Teilnehmenden.
Spielmarkt Potsdam
Der Spielmarkt Potsdam ist eine pädagogische Fortbildungsveranstaltung aus der Praxis für die Praxis. Workshops, Seminare und viele weitere Aktionen laden zur Auseinandersetzung mit einem jährlichen wechselnden Schwerpunktthema aus dem Bereich der Spielpädagogik ein. Seit 1991 ist der Spielmarkt Potsdam Treffpunkt für spielpädagogisch Interessierte in den Bereichen: Schule, Kinder- und Jugendarbeit, Kindergarten, Familienarbeit, Therapeutinnen und Therapeuten aller Bereiche, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Krankenhaus, Gemeinden und Kirchen.