Wipptal bekennt Farbe: Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen

Von: mk

Sterzing – Im Aktionszeitraum 23. bis 27. November 2024 fanden verschiedenste Veranstaltungen und Initiativen in Sterzing und dem Wipptal statt, die der Thematik Sichtbarkeit verleihen und die Bevölkerung informiert und sensibilisiert haben. Neben einem fixen Veranstaltungsprogramm war in diesen Tagen der Zwölferturm symbolisch rot beleuchtet, rote Stühle lenkten im historischen Stadtzentrum die Aufmerksamkeit auf das Thema, Betriebe haben Informationsmaterial ausgelegt, eine feministische Literatur-Lounge wurde eingerichtet, ein Image-Film von Liam Fiechter und Marlene Holzknecht, der dank der Unterstützung des deutschen und italienischen Bildungsausschusses Sterzing umgesetzt werden konnte, unterstützte die Präventionsarbeit. Zudem war die Ausstellung „Was hattest du an?“ in allen Wipptaler Gemeinden präsent.

Samstag, den 23. November, fand der Auftaktvortrag der Raiffeisenkasse Wipptal „Die Frau und ihre Unabhängigkeit“, mit kostenloser Elki-Kinderbetreuung vor Ort statt. Am Sonntag, den 24. November, fand der „Walk a Mile“, ein gemeinsamer Marsch gegen Gewalt an Frauen durch Sterzing statt, an dem mehr als 300 Personen teilnahmen. Anschließend berichteten zwei Betroffenen, all das wurde vom ARCI Vipiteno organisiert.

Am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, fand eine zweisprachige Diskussionsrunde zum Thema „Wege aus der Gewalt“ im Stadttheater statt. Moderiert wurde diese von Verena Pliger. Die Podiumsgästen waren Frau Katrin Gottardi (Mitarbeiterin Frauenhausdienst Brixen), Andrea Fleckinger (Sozialwissenschaftlerin Universität Trient), Francesco Lorenzi (Carabinieri-Kommandant Sterzing) und Guido Osthoff (Leiter der Männerberatung). Auch hier waren mehr als 100 Personen anwesend.

Die Abendveranstaltung „Starke Frauen im Portrait“ am 26. November stand im Zeichen der Vermittlung positiver und ermächtigender Rollenbilder: Die Fitnesstrainerin Petra Unterfrauner erzählte vor ca. 60 Teilnehmerinnen von ihrer Entscheidung einen sicheren Job hinter sich zu lassen, um sich ihrer Leidenschaft zu widmen und Frauen durch körperliches Training zu mehr Gesundheit, Kraft und Wohlbefinden zu verhelfen. Im Anschluss lud sie zu einem kostenlosen Probetraining ein.

Die abschließende Buchvorstellung mit Anna Maria Seehauser fand am Mittwoch, den 27. November, in der Stadtbibliothek Sterzing statt: Die Autorin aus dem Wipptal stellte um 20 Uhr ihr erstes größeres Schreibprojekt „Wenn Frauen erzählen, dann sollten wir zuhören. Auch die Männer!“ vor, in dem sie ihre eigene sowie die Geschichte anderer Frauen erzählte und gleichzeitig versuchte Frauen Mut zu machen, sich gegenseitig zu stärken.

Die gesamte Aktion war eine Zusammenarbeit des Anti Gewalt Netzwerks Wipptal, der Bezirksgemeinschaft Wipptal, der Gemeinde Sterzing und der Tourismusgenossenschaft Sterzing Pfitsch Freienfeld und konnte dank der organisatorischen und finanziellen Unterstützung verschiedenster öffentlicher und privater Einrichtungen umgesetzt werden. Das Hauptanliegen der Aktion war es zu informieren und zu sensibilisieren und die Arbeit des Anti Gewalt Netzwerks Wipptal, welches seit 2022 aktiv ist, zu unterstützen.