Verhältnis der Futuristen zum Krieg wird im Weltkriegsportal der Euregio durchleuchtet.

www.14-18.europaregion.info: Die Futuristen und der Krieg

Freitag, 26. Mai 2017 | 17:28 Uhr

Von: luk

Bozen – “Die Sprüche der Futuristen, ihre Verherrlichung von Technologie und Dynamismus sowie ihr Drang nach Umwälzung waren eine offene Herausforderung für die rückwärtsgewandten ‘Passatisten’, die Anhänger der Vergangenheit und etablierten Werteordnung”, das sagt MART-Kuratorin Nicoletta Boschiero im Euregio-Portal www.14-18.europaregion.info, dessen jüngstes Schwerpunktthema die Futuristen in den Mittelpunkt stellt.

Nicoletta Boschiero vom MART (Museo d’Arte Moderna e Contemporanea di Rovereto) hat unter dem Titel “Zang Tumb Tumb – Der Krieg als einzige Hygiene der Welt” unterschiedlichste Leitsätze, Werbeplakate und Kunstwerke der Futuristen als Avantgarde des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts zusammengestellt, um deren Kunst, Literatur und sozialpolitische Anschauungen zu beleuchten.

Der Futurismus wurde 1909 von Filippo Tommaso Marinetti mit der Veröffentlichung im französischen “Le Figaro” des ersten “Futuristischen Manifests” begründet. Darin verherrlichte er die Industrie und das Großstadtleben als Symbole der Modernität, als Inbegriff und Exaltation der Schönheit der Geschwindigkeit und der Maschinen, der Bewegung, der Aktion, des Gewaltakts zur Abschaffung der etablierten Werteordnung, des Militarismus und des Kriegs, als einzige Hygiene der Welt.

In den Jahren von 1914 bis 1915 gärt es in der italienischen Gesellschaft und Politik. Der Erste Weltkrieg steht bevor und Italien ist gespalten zwischen Befürwortern der Neutralität und denjenigen, die eine Militärintervention an der Seite der Entente anstreben. Aus den von den Künstlern des “Gruppo Futurista” vertretenen Werten kann man schließen, dass sie zu Letzteren gehörten. Sie meldeten sich zum “Battaglione lombardo volontari Ciclisti e Automobilisti”.

Nicoletta Boschiero ist Historikerin und Kuratorin im MART sowie seit 1990 Verantwortliche der “Casa Depero”: Sie beleuchtet das Verhältnis der Futuristen zum Krieg und von der in diesem besonderen geschichtlichen Zeitabschnitt hervorgebrachten Kreativität.