Von: luk
Sterzing – Wie man es schafft, Rückschläge und Tiefpunkte zu überwinden und motiviert zu bleiben, darüber erzählte Olympiasieger Alex Schwazer im Rahmen der Veranstaltungsreihe „SABES 007-zehn Jahre SABES“ gestern in Sterzing. Roter Faden der Veranstaltungsreihe sind die Themen Motivation und Resilienz in Zeiten der Veränderung.
Im Gespräch mit Moderatorin Sigrid Flenger sprach Alex Schwazer ganz offen und ungeschminkt über die vergangenen Jahre und wie es ihm nach seiner Doping-Beichte ging. „Ich hätte nach meinem Olympiasieg 2008 in Peking eine Pause gebraucht, habe das aber nicht zugelassen und stattdessen noch härter trainiert.“ Das habe schließlich zur fatalen Entscheidung geführt, zu dopen. Auch aufgrund des Wissens, dass die Konkurrenten rundherum Doping praktizierten. „Es war eine Art Trotzreaktion meinerseits, nach dem Motto: So, dann dope ich halt auch.“
Die Zeit, nachdem er aufgeflogen war, sei sehr schwierig gewesen, aber: „Ich habe in dieser Zeit gelernt, auf mich selbst zu hören. Du kannst nicht darauf warten, bis dir jemand sagt, was du tun oder nicht tun sollst. Du musst für dich entscheiden und dann den eingeschlagenen Weg konsequent verfolgen.“ Irgendwann habe er deshalb beschlossen, Berichte über sich einfach nicht mehr zu lesen. Auch eine leichte Medienkritik klang an: „Medien berichten immer extrem: Entweder ist etwas ganz toll, oder ganz schlecht, dazwischen gibt es nichts.“
Auch zu seinem zweiten Dopingfall äußerte sich der Spitzensportler: „Das sportgerichtliche Verfahren ist abgeschlossen, jetzt hoffe ich, dass im gerichtlichen Verfahren bald die Wahrheit ans Licht kommt.“ Dafür kämpfe er.
Bezirksdirektorin Christine Zelger bedankte sich abschließend bei Alex Schwazer für seine offenen Worte, die wohl keinen der Zuhörerinnen und Zuhörer unberührt gelassen hatte. Gerade hinsichtlich des roten Fadens der Veranstaltungsreihe – Motivation und Resilienz in Zeiten der Veränderung – konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer das eine oder andere für sich mitnehmen.