Von: luk
Pfitsch – Der „Red-Hot-Chili-Peppers-Mix-Contest“ ist einer der wichtigsten Wettbewerbe in der Welt der Tontechnik. 700 Toningenieure aus aller Welt nahmen heuer daran teil – der Sieg ging an den Südtiroler Armin Rainer, wie die Sonntagszeitung “Zett” berichtet. Der Pfitscher durfte nun Andrew Scheps kennenlernen, den Produzenten von Adele, Beyoncé oder Lana Del Rey.
Es gibt wohl nicht viele internationale Musikstars, mit denen er nicht zusammengearbeitet hat. Andrew Scheps, mehrfacher Grammy-Preisträger, Toningenieur und Musikproduzent, kennt sie alle: Justin Bieber und Jon Bon Jovi genauso wie die Jungs von den Red Hot Chili Peppers oder Metallica – und seit Freitagabend auch Armin Rainer aus Pfitsch. Über eine Skype-Konferenz konnte sich der 39-jährige Tontechniker aus dem Wipptal doch tatsächlich mit dem legendären Produzenten aus Los Angeles unterhalten. Es war dies der Preis für den Sieg beim „Red-Hot-Chili-Peppers-Mix- Contest“, einem Wettbewerb, mit dem Scheps Nachwuchstalente im Bereich Tontechnik fördern will.
Ein Wettbewerb, 700 Teilnehmer
„Die Aufgabe des Wettbewerbs bestand darin, die originalen Einzelspuren wie Schlagzeug, Gitarren und Gesang des Songs ‚Pink as Floyd‘ der Red Hot Chili Peppers neu zu mischen und einzureichen“, erzählt Armin Rainer über den Contest, von dem er aus dem Internet erfahren hatte. Doch er war nicht der Einzige, der die Gelegenheit nutzte, bei den Red Hot Chilli Peppers „mitzumischen“. 700 Teilnehmer reichten ihren Mix ein und ließen Rainers Hoffnung zunächst schwinden, den Wettbewerb rocken zu können. Doch er sollte sich täuschen.
Auf Du und Du mit Andrew Scheps
„Ich war auf dem Heimweg im Auto, als ich vor zwei Tagen eine E-Mail erhielt. Darin stand, das ich gewonnen habe. Es war ein Mega-Gefühl“ erzählt Rainer und kann es noch immer nicht ganz glauben. Andrew Scheps persönlich hatte die Mixes ausgewertet und dem Wipptaler 22,5 von 25 Punkten gegeben. Ein Ritterschlag für den Tontechniker, der nie gedacht hätte, mit seinem Können einen Produzenten dieses Kalibers beeindrucken zu können.
Neben den Lorbeeren des großen Meisters gibt es für Armin Rainer noch einen Preis: Er darf sich nun Plug-Ins auswählen, mit denen Scheps selbst auch arbeitet – und ihm persönlich Fragen zur Arbeit und Technik stellen. Dieses Gespräch fand am Freitagabend über Skype statt. „Scheps war sehr nett, gab mir gute Ratschläge und verriet mir, dass er die Alpen sehr mag“, erzählt Rainer. Mit den neuen Inputs im Kopf und der guten Referenz im Curriculum, hofft er nun, beruflich einen nächsten Schritt zu machen. „Es wäre toll, wenn mir dieser Sieg nun auch interessante internationale Projekte bringen würde“, sinniert der Wipptaler, der in der heimischen Musikszene längst eine Institution ist. Südtiroler Talente wie Max Zischg, Tracy Merano oder Jonas Oberstaller gehen in seinem Tonstudio „JamesRec“ in Sterzing ein und aus. „Wir haben sehr gute Künstler im Land, die international klingen und sehr wohl das Potential für große Bühnen hätten. Die Schwierigkeit aber besteht nach wie vor darin, das richtige Management oder die richtige Plattenfirma zu finden, die sie dorthin bringen“, bedauert Rainer. Doch wer weiß: Vielleicht kann er mit seinen neuen Kontakten nun ja ein bisschen weiterhelfen.