Axel Milbergs Kommissar Borowski geht in Pension

Borowskis “Tatort”-Abschied nach Milbergs Geschmack

Freitag, 14. März 2025 | 13:23 Uhr

Von: APA/dpa

Sein letzter Fall hängt dem kauzigen Kieler Ermittler buchstäblich vor der Nase. Vier Tage vor der Pensionierung weckt das Foto eines düsteren Hauses bei Axel Milberg (68) als Kommissar Borowski im Bürgeramt Jugenderinnerungen. Als Schüler ging er an dem Haus täglich vorbei. Bis heute gruselt es ihn – und schon weicht die Idee eines Urlaubs im Ruhestand dem Instinkt des Mordermittlers. Seinen Abschied scheint er zu ignorieren. Dabei bleiben ihm nur wenige Tage bis Dienstende.

Der letzte Kieler “Tatort” mit Milberg “Borowski und das Haupt der Medusa” läuft am 16. März (20.15 Uhr in ORF 2). Nach mehr als 20 Jahren nimmt der Schauspieler Abschied von der Rolle des Kommissars von der Waterkant. Wie es für den Kommissar endet, ist bislang nicht öffentlich geworden.

“Der NDR war so freundlich, mich zu fragen, was ich mir wünsche”, sagte Milberg der Deutschen Presse-Agentur. Der Abschied der Krimifigur sei in seinem Sinne. “Also zufrieden ist zu wenig. Ich bin glücklich damit.”

August Diehl als eisiger Gegenspieler

Die Dreharbeiten für Borowskis letzten Fall fanden bereits Anfang 2024 statt. Der erfahrene Mordermittler bekommt es mit dem cleveren, aber sonderbaren Sachbearbeiter Robert Frost (August Diehl) zu tun. Gleich zu Beginn des düsteren Krimis bringt dieser in besagtem Gruselhaus beim Abendessen seine ihn ständig gängelnde Mutter (Corinna Kirchhoff) brutal um die Ecke. Nach dem Erdrosseln zerteilt er die Leiche, löst sie in Säure auf und entsorgt Überreste der Mutter in der Kieler Förde.

Mit nur wenigen Worten spielt Diehl den in einem Muttersöhnchen steckenden eiskalten Killer umso eindringlicher. Der verfügt über so viel technisches Geschick, dass er den Polizeiserver lahmlegt. Den Umgang mit Menschen bekommt er dagegen nicht hin.

Borowskis letzter Fall hält den Spannungsbogen gelungen bis zum Ende. Frost fährt mit dem Kopf der toten Mutter durch Kiel. “Nicht nur in den Szenen mit dem Kopf der Mutter, sondern ganz allgemein zieht sich ja das Kopflose durch den gesamten Film”, erzählt Diehl in der Pressemappe des NDR. “Borowski, der auch nicht mehr genau weiß, wo ihm sein Kopf steht, dann sein Chef – letztendlich dreht sich die ganze Folge um Kopflosigkeit und handelt vom Verlust von Kontrolle.”

Zwar täuscht Frost eine Reise mit der Mutter vor. Doch Borowski wittert den Braten, ermittelt auf eigene Faust und landet selbst in den Händen der Polizei. Eine von der Nachbarin gerufene Polizeistreife rettet ihn zwar vor dem Mörder, setzt ihn wegen seines Eindringens in das düstere Haus aber fest. “Ey Leute, ich bin ein Kollege”, entfährt es Borowski. Hätte er neben seiner Dienstwaffe nicht auch den Dienstausweis vergessen. Doch auch in seinem letzten Fall ist auf Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik) Verlass.

44 Borowski-Krimis

Seit 2003 spielt Thomas Kügel Borowskis Chef Roland Schladitz. Einen Freund habe er, sagt der Kommissar in seinem letzten Fall. Gemeint ist Schladitz. Von 2003 bis Anfang 2024 stand Milberg für “Borowski und das Haupt der Medusa” und 42 weitere Fälle in seiner Geburtsstadt Kiel vor der Kamera. Außerdem spielte er in der 1000. Folge “Taxi nach Leipzig” an der Seite von Maria Furtwängler (Kommissarin Charlotte Lindholm) mit. Die erste Borowski-Folge “Väter” lief Ende November 2003.

Milbergs Nachfolge übernehmen Bagriacik und Karoline Schuch (“Die zweite Welle”) als Polizei-Psychologin Elli Krieger. Das neue Kieler Duo stand bereits im vergangenen Jahr für die Doppelfolge “Unter Freunden / Unter Feinden” vor der Kamera, die das Erste voraussichtlich 2026 an zwei Sonntagen hintereinander sendet. Schuch war 2018 in dem Kieler “Tatort”-Fall “Borowski und das Haus der Geister” schon mal in einer Episodenrolle namens Anna Voigt zu sehen.

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