Von: luk
Bozen – Es ist eine Erfolgsgeschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann. Mamadou Diallo (23) ist im westafrikanischen Staat Guinea geboren und aufgewachsen. 2014 wagte er auf der Suche nach einer besseren Zukunft die gefährliche Überfahrt auf einem der vielen Flüchtlingsboote von Nordafrika nach Sizilien. Gleich darauf kam er mit einem Flugzeug nach Verona und von dort ging es in die Flüchtlingseinrichtung der Caritas nach Bozen. Für Mamadou Diallo war das nämlich ein entscheidender Wendepunkt in seinem Leben. Heute ist der 23-Jährige ein Beispiel gelungener Integration und Eigeninitiative, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Bald nach seiner Ankunft in Südtirol lernte er seine Frau – eine Italienerin mit spanischen Wurzeln – kennen und wurde Vater einer Tochter. Auch berufsmäßig blieb der junge Afrikaner nicht untätig, denn er wollte auf eigenen Beinen stehen. In Afrika schaute er schon von kleinauf seinem Vater, einem Fahrradmechaniker, über die Schulter und entwickelte selbst eine Leidenschaft für Fahrräder.
Dieses Potenzial konnte Diallo in seiner neuen Heimat gut nutzen. Er besuchte an der Berufsschule einen Mechaniker-Kurs. Dieser wiederum eröffnete ihm die Möglichkeit, Praktika in Fahrradgeschäften in Bozen zu absolvieren. Über fünf Jahre feilte der 23-Jährige an seinen Fähigkeiten und verbesserte sein Wissen. Schließlich schloss er die Schule mit einem Diplom ab. Nun hat der ehrgeizige junge Mann in der Südtiroler Landeshauptstadt sein eigenes Fahrradgeschäft eröffnet. In der Neapelstraße unweit des Lido repariert und verkauft er Fahrräder sowie Elektroroller und hat dafür sehr viel Zuspruch bekommen. Schon jetzt denkt Mamadou Diallo aber darüber nach, seine Tätigkeit zu erweitern und jemanden einzustellen.